Wettskandal

Sanel Kuljic gesteht Spielmanipulationen

06.03.2014

Entscheidung über Anklage soll noch vor dem Sommer fallen.

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Im österreichischen Fußball-Wettskandal dürften die Ermittlungsbehörden einen Schritt weitergekommen sein: Wie die "Oberösterreichischen Nachrichten" (Donnerstag-Ausgabe) berichteten und die Staatsanwaltschaft Graz bestätigte, hat Ex-Teamspieler Sanel Kuljic eine Beteiligung an Spielmanipulationen zugegeben. Außerdem wurde ein weiterer mutmaßlicher Hintermann von Deutschland ausgeliefert.

An drei Manipulationen beteiligt
Der in U-Haft sitzende ehemalige Spieler der SV Ried, der von dem - mittlerweile wieder enthafteten - Dominique Taboga belastet worden war, gab laut Zeitung in einem Verhörprotokoll vom Jänner zu, an der Manipulation von drei Spielen (SV Ried - DSV Leoben am 13.5.2005, Kapfenberg - Salzburg am 17.3.2012 und Wacker Innsbruck - Kapfenberg am 31.3.2012) beteiligt gewesen zu sein und von einer Manipulation (Grödig - Kapfenberg am 31.8.2012) gewusst zu haben.

Involviert waren neben Taboga auch wiederholt ein zuletzt als Team-Manager eines Regionalliga-Vereins tätiger, damaliger Leoben-Spieler und ein albanischer Mittelsmann, die beide ebenfalls in U-Haft sitzen. Zumindest 5.000 Euro sollen an Kuljic geflossen sein.

Entscheidung über Anklage steht noch aus

In U-Haft befinden sich derzeit noch fünf Verdächtige - neben Kuljic vier mutmaßliche Hintermänner, zwei aus Albanien und ein Russe. Ein weiterer Verdächtiger, ein Serbe, wurde kürzlich von Deutschland ausgeliefert: Er soll sowohl an einer Spielmanipulation als auch an der Erpressung von Dominique Taboga mitgewirkt haben, erklärte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Hansjörg Bacher.

Wie Bacher außerdem sagte, werde gegen insgesamt 45 Beschuldigte ermittelt; teilweise sollen dieselben Akteure auch eine Rolle im deutschen Wettskandal von 2010 gespielt haben, in dessen Gefolge noch gegen 14 Personen ermittelt werde. Wegen dieser Überscheidung war das Verfahren im österreichischen Wettskandal Ende des Vorjahres von Salzburg nach Graz verlegt und dort zusammengezogen worden. Laut Bacher soll noch vor dem Sommer über eine Anklage entschieden werden.

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