ÖFB-Testspiel:

Vastic warnt vor den Nippon-Kickern

05.09.2007

Hickersberger wäre mit einem Remis zufrieden. Ivica Vastic warnt das ÖFB-Team vor den Nippon-Kicker: "Japan ist im Kommen!"

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Österreichs Fußball-Nationalteam bekommt es am Freitag (20:30 Uhr/live ORF 1) im Klagenfurter Wörthersee-Stadion mit einer der stärksten Mannschaften Asiens zu tun. Das japanische Team hat sich bereits am Dienstag mit einem klaren 7:0 (4:0)-Sieg über eine Kärntner Auswahl für das "Turnier der Kontinente" eingeschossen. Ex-Japan-Legionär Ivica Vastic hat das österreichische Nationalteam vor allzu großem Optimismus gewarnt. "Die Japaner sind im Kommen. Sie investieren im Moment viel in den Fußball, es wurde eine hervorragende Infrastruktur geschaffen, und außerdem arbeiten dort gute Trainer."

"Vom Kräfteverhältnis her wäre ich mit einem Unentschieden zufrieden", erklärte Teamchef Josef Hickersberger. Ein Vorteil der Asiaten sei die Tatsache, an den drei jüngsten Weltmeisterschaften teilgenommen zu haben. "Die Erfahrung, bei so einem Turnier dabei gewesen zu sein, ist ein wertvolles Kapital, das werden unsere Spieler nach der EURO auch spüren."

Payer im Tor
Gegen die Japaner ist Helge Payer der ÖFB-Einsergoalie, gegen Chile bekommt Jürgen Macho seine Chance. Wie lange die Tormann-Rotation noch dauert, steht für Hickersberger ebensowenig fest wie ein möglicher Einsatz von Martin Stranzl gegen Japan. Der Spartak-Moskau-Legionär laboriert an einer Bänderverletzung im Sprunggelenk. "Es besteht die Chance, dass er gegen Chile dabei ist. Gegen Japan ist es sehr unwahrscheinlich, aber das muss Stranzl selbst entscheiden."

Fixe Größe in Asien
Seit Anfang der 1990er Jahre zählt Japan zu den Fix-Größen des Kontinents. Beim Asien-Cup im vergangenen Juli scheiterten die Japaner im Semifinale mit 2:3 gegen Saudi-Arabien, im Spiel um Platz drei zogen die von Ex-Sturm-Graz-Meistermacher Ivica Osim betreuten Kicker nach einem 0:0 nach 120 Minuten mit 5:6 im Elferschießen gegen Südkorea den Kürzeren. In ihrem bisher letzten Länderspiel am 22. August in Oita setzten sich die Japaner allerdings gegen Kamerun 2:0 durch.

Die Bilanz unter Osim, der sein Amt nach dem Abschied von Zico im Juli 2006 antrat, kann sich sehen lassen. In den 17 Partien unter der Leitung des Bosniers landeten die Japaner zehn Siege und gingen bei vier Remis (Spiele mit Entscheidung im Elferschießen wurden als Unentschieden gewertet) nur drei Mal als Verlierer vom Platz.

Ivica Vastic hat das österreichische Nationalteam vor allzu großem Optimismus gewarnt. Der LASK-Stürmer kennt den japanischen Fußball aus seiner Zeit bei Nagoya Grampus Eight, wo er von Sommer 2002 bis Sommer 2003 engagiert war, und ist vom Entwicklungs-Potenzial der "Nippon"-Kicker überzeugt. Laut Vastic spricht allein schon die Tatsache, dass die Asiaten bei den drei jüngsten WM-Endrunden - wenn auch 2002 als Gastgeber - mit von der Partie waren, eine deutliche Sprache. "Die Japaner sind im Kommen. Sie investieren im Moment viel in den Fußball, es wurde eine hervorragende Infrastruktur geschaffen, und außerdem arbeiten dort gute Trainer."

Spielstark
Diese Maßnahmen hätten eine deutlich sichtbare positive Auswirkung auf die Qualität des Nationalteams, so Vastic. "Das ist eine bewegliche und spielstarke Mannschaft. Die Japaner pflegen einen technischen Fußball, sind quirlig und antrittsschnell und daher nicht zu unterschätzen", betonte der ehemalige Schützling des nunmehrigen japanischen Teamchefs Ivica Osim bei Sturm Graz.

Feine Klinge
Während die Japaner die feinere Klinge führen, sieht Vastic die Vorteile der Österreicher im körperlichen Bereich und erwartet aufgrund des Duells zwischen zwei völlig verschiedenen Fußball-Kulturen ein "interessantes Match, vor dem man nicht sagen kann, wer Favorit ist".

Seine Entscheidung, für ein Jahr nach Japan zu gehen, sei auch im Nachhinein gesehen richtig gewesen. "Ich freue mich in jeder Hinsicht, dass ich diesen Schritt gemacht habe." Eingewöhnungsprobleme mit dem fernöstlichen Kick hatte Vastic nach eigenen Angaben nicht. "Es war keine große Umstellung. Mir ist aber auch zu Gute gekommen, dass in Japan sehr offensiv gespielt wird."

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