DTM als Alternative

Klien gibt Traum von der Formel 1 auf

18.05.2011

Vorarlberger hat genug von der Formel 1 und strebt nun DTM-Cockpit an.

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Vergangenes Jahr war er noch im Freitagtraining in Montmelo im Einsatz gewesen, am Wochenende muss Christian Klien den Formel-1 -Grand-Prix von Spanien im TV verfolgen. Der 28-jährige Österreicher, der im Vorjahr drei Rennen für das Nachzüglerteam Hispania bestritten hatte, sieht in näherer Zukunft kaum Chancen auf eine Rückkehr in de Königsklasse . Stattdessen könnte er sich für 2012 der Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) zuwenden.

Derzeit bei Aston Martin unter Vertrag
In dieser Saison ist Klien als Werksfahrer beim Sportwagenhersteller Aston Martin engagiert. Sein erstes Rennen für die Engländer bestreitet der Vorarlberger Mitte Juni bei den 24 Stunden von Le Mans. Die Erwartungen sind aber gedämpft, zumal Aston Martin sehr spät mit der Entwicklung des neuen Autos begonnen hat. "Wir hinken drei bis vier Monate hinterher", gestand Klien. "Wir werden dieses Jahr nicht konkurrenzfähig sein."

F1-Hoffnungen zerstört
Im Winter hatte Klien noch auf eine Fortsetzung seines F1-Engagements bei Hispania gehofft, hatte aber nicht die nötigen Sponsorengelder mitgebracht. "Es ist jedes Jahr schwieriger geworden", erklärte Klien, der insgesamt 49 Grand Prix für Jaguar, Red Bull und HRT bestritten hat. "Nur mit einem großen Budget tun sich mittlerweile leichter Möglichkeiten auf."

Bestes Beispiel sei der Venezolaner Pastor Maldonado, der den Deutschen Nico Hülkenberg trotz dessen Pole Position in Brasilien mit 30 Millionen Dollar für drei Jahre bei Williams verdrängt hatte. "Solche Summen sind für einen Österreicher unmöglich", betonte Klien. Selbst die Trainingsfahrten am Freitag werden mittlerweile verkauft. "Das hätte für mich aber wenig Sinn gemacht."

Nur Top-Teams stabil
Ein Problem beim Formel-1-Engagement sei die Kurzfristigkeit der Verträge - abgesehen von den Topteams Red Bull, Ferrari, McLaren und Mercedes. "Selbst wenn du das Budget für ein Jahr zusammenbringst, was machst du danach?", fragte Klien. "Irgendwann ist das nicht mehr möglich. Die Formel 1 hat sich stark verändert." Gänzlich abgeschlossen hat der Hohenemser mit der Königsklasse noch nicht. "Man darf niemals nie sagen", erinnerte Klien. "Momentan sehe ich die Möglichkeit aber nicht."

Großes Interesse an DTM
Daher könnte sich Klien ganz dem Tourenwagensport zuwenden. Kommende Saison kehrt BMW neben Mercedes und Audi in die DTM zurück. "Mit drei Herstellern wird die Serie interessanter", sagte Klien, der dank seiner Vergangenheit in der Formel BMW und als F1-Testfahrer über gute Kontakte zum deutschen Autobauer verfügt. "Es gibt nach wie vor Kontakt. Die DTM würde mir Spaß machen."

Der Österreicher hätte sogar ein Heimrennen, kehrt die Tourenwagen-Serie doch Anfang Juni erstmals auf den am vergangenen Wochenende neu eröffneten Red-Bull-Ring in die Steiermark zurück. "Das ist ein wichtiger Impuls für den österreichischen Motorsport", meinte Klien. "Endlich gibt es wieder Rennen in größerer Form." Er selbst will sie in den kommenden Jahren auch wieder bestreiten.

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