Lauda hat Mitleid mit Sebastian Vettel

„Marsmensch Vettel ist am Boden gelandet“, schreibt die italienische Tageszeitung La Repubblica treffend. „Ein böser Albtraum.“ Tatsächlich steckt der erfolgsverwöhnte Deutsche zum ersten Mal seit Langem in einer echten Krise.

Beim Saison-Auftakt in Melbourne war Vettel noch mit einem blauen Auge davongekommen – im plötzlich unterlegenen Red Bull hatte der Seriensieger der vergangenen Saison noch Platz zwei hinter Button (McLaren) wie einen Sieg gefeiert. Und gehofft, die Probleme schnell in den Griff zu bekommen. Doch in Malaysia war das Gegenteil der Fall. Nach verpatztem Qualifying erlebte Vettel bei Blitz und Donner einen schwarzen Sonntag: Boxenfunk-Ausfall, ein vom unfähigen HRT-Inder Narain Karthikeyan verschuldeter Reifenplatzer – null Punkte!

„Bei dem, was ihm da alles widerfahren ist, kann einem der Sebastian richtig leid tun“, sagt Niki Lauda. Aber ist es wirklich nur Pech, das den Deutschen bremste?

Lauda: „Sebastian Vettel ist ein armer Hund“
Gegenüber ÖSTERREICH wird Lauda deutlich: „Der arme Hund hat das gleiche Problem wie Massa bei Ferrari – er bringt es nicht zusammen, sich wie sein Teamkollege Webber auf den weichen Reifen zu qualifizieren. Daran muss er arbeiten.“ Jedenfalls ist der sonst so prognosenfreudige RTL-Experte vorsichtig geworden: „Das Rennen in Malaysia hat gezeigt, dass ein unterlegenes Auto wie der Ferrari innerhalb von nur ein paar Stunden plötzlich ein Rennen gewinnen kann. Damit ist die WM heuer komplett offen, und das ist das Beste, was der Formel 1 passieren kann.“

WM-Quoten: Vettel 
nicht mehr Nummer 1
So hat Doppelweltmeister Vettel, als haushoher Favorit in die WM gestartet, plötzlich seinen Nummer-1-Status verloren. Nach zwei Saisonrennen hat zum Beispiel Wettanbieter bwin.com plötzlich die beiden McLaren-Piloten Lewis Hamilton (Quote 3,00) und Jenson Button (3,25) vorn. Vettel folgt knapp dahinter mit 3,75. Und Ferrari-Star Fernando Alonso? Wer jetzt auf den Spanier, der nach dem Sieg in Malaysia völlig überraschend die WM-Wertung anführt, setzt, könnte im Erfolgsfall seinen Wetteinsatz verzehnfachen (Quote 10,0).

Mehr werden wir erst am 15. April wissen – dann geht die WM in Schanghai in die 3. Runde.