Reifenkrieg eskaliert

Mercedes & Pirelli müssen vor FIA-Tribunal

06.06.2013

Schwere Zeiten für Mercedes: FIA-Vorladung, Aufregung um Helme und Hamilton-Urlaub.

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© Getty
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Der Formel-1-Rennstall Mercedes muss eine Strafe wegen seines Reifentests für Pirelli im vergangenen Monat fürchten. Das zwölfköpfige FIA-Verbandsgericht wird nach einem Präsidentenbeschluss über mögliche Sanktionen gegen das Team der "Silberpfeile" entscheiden.

Verstoß gegen FIA-Regeln?
Die Nachricht kam am Mittwoch kurz vor Mitternacht und sie erreichte die Mercedes-Mannschaft auf dem Weg nach Montreal . Der umstrittene Reifentest für Exklusiv-Ausrüster Pirelli werde weiter verfolgt, Weltverbands-Chef Jean Todt habe die Akte an das zuständige Internationale Tribunal weitergeleitet, ließ die FIA wissen. "Weil die Untersuchung zu dem Ergebnis geführt hat, dass bei den Rahmenbedingungen dieser Tests ein Verstoß gegen die FIA-Regeln vorliegen könnte", hieß es in der Mitteilung.

Der Knackpunkt im Mercedes-"Testgate": Das Team testete am 15., 16. und 17. Mai auf dem Circuit de Catalunya bei Barcelona mit seinem aktuellen Formel-1-Auto und den Top-Piloten. Im Paragraf 22 des sportlichen Reglements sind Testfahrten während der Saison mit Boliden desselben Jahres aber eigentlich strikt verboten. Ferrari absolvierte seine Runden auf dem gleichen Grand-Prix-Kurs am 23. und 24. April mit einem 2011er Modell und muss deshalb nach einer Entscheidung von Todt keine Folgen befürchten.

Mercedes-Antwort ausständig
"Wir respektieren die Hoheit der Sportbehörde in diesem Prozess. Es wird alles sehr transparent und professionell ablaufen. Da habe ich großes Vertrauen", hatte der österreichische Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff in der vergangenen Woche versichert. Unmittelbar nach der Entscheidung der FIA, den Fall an das Tribunal zu übergeben, war vom deutschen Werksteam zunächst keine Stellungnahme zu bekommen. Die Verantwortlichen befanden sich auf dem Weg zum Rennen in Kanada am Sonntag.

Helm-Trick?
Ups! Die Silberpfeile sollen bei den umstrittenen Pirelli-Reifentests tief in die Trickkiste gegriffen haben. Angeblich waren Monaco-Sieger Nico Rosberg und Lewis Hamilton bei den Testfahrten mit anderen Helmen unterwegs. Für Red-Bull-Teamchef Christian Horner ein klares Indiz dafür, dass Mercedes etwas vertuschen wollte.

„Wenn es öffentlich war, warum haben die Fahrer andere Helme benutzt?“, fragt sich Horner. Nachsatz: „Sie wollten wohl nicht erkannt werden.“

Twitter-Foto
Zusätzlich sorgt ein Twitter-Foto von Hamilton für Verwirrung. Am 16. Mai postete er ein Bild, das ihn in der Nähe von Disneyland in Orlando (USA) zeigt. Die Pirelli-Tests sollen aber vom 15. bis 17. Mai in Barcelona stattgefunden haben. Wie kann Hamilton da in den USA gewesen sein?

© Twitter

 

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