Nach Horror-Crash

"Schumi" & Vettel glauben an Cockpit-Kuppel

06.09.2012

Der Rekordweltmeister sieht darin die Zukunft, Vettel ist noch skeptisch.

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Michael Schumacher und Sebastian Vettel sind davon überzeugt, dass Formel-1-Rennwagen aus Sicherheitsgründen bald mit einer Cockpit-Kuppel ausgestattet werden. "Das muss die Zukunft sein", sagte der siebenfache Weltmeister Schumacher am Donnerstag in Monza. Sein deutscher Landsmann Vettel geht davon aus, dass dieser Schutz schon bald kommt. Der zweifache Titelträger räumte aber ein, dass er "kein großer Fan einer Hülle über dem Cockpit" sei. "Es wird aber wohl unvermeidbar sein", glaubte Vettel.

Sicherheitsdebatte nach Grosjean-Crash
Die Diskussion über einen wirksamen Schutz des Kopfes im offenen Formel-1-Auto hat sich nach dem schweren Unfall von Spa intensiviert. Beim Grand Prix von Belgien am vergangenen Sonntag war Romain Grosjean mit seinem Lotus nur knapp einen Meter am Kopf von Ferrari-Pilot Fernando Alonso vorbeigeflogen. Dieser Unfall habe gezeigt, was für schlimme Folgen ein offenes Cockpit haben könne, sagte Schumacher. Er selbst habe eine ähnliche kritische Situation 2010 in Abu Dhabi erlebt, als Vitantonio Liuzzi knapp über seinen Mercedes geflogen war.

Bedingungen drastisch verbessert
Schumacher, der sich seit Jahren intensiv für eine Verbesserung der Sicherheitsstandards in der Formel 1 einsetzt, wies darauf hin, dass sich die Bedingungen seit den beiden tödlichen Unfällen von Aryton Senna (BRA) und Roland Ratzenberger (AUT) beim Großen Preis von San Marino im Mai 1994 "drastisch verbessert" haben. Die Erhöhung der Seitenwände des Cockpits nach Karl Wendlingers (AUT) schwerem Unfall in Monaco im Mai 1994 sei "ein Riesenschritt" gewesen.

Vettel stört Optik
Bei einer Kanzel könnte unter anderem die rasche Bergung eines verunglückten Piloten ein Problem sein. "Egal was man macht, es gibt keinen hundertprozentigen Schutz", meinte Schumacher. Vettel steht einer Kuppel in erster Linie aus ästhetischen Gründen kritisch gegenüber. "Es sieht nicht schön aus und es passt nicht in die Formel 1", urteilte er. Aber wenn ein anderes Auto angeflogen komme, sei man wohl über so einen Schutz froh. Laut Schumacher sollte "das Aussehen eine untergeordnete Rolle spielen".

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