Nach Sieg in Singapur

Vettel sitzt Alonso im Nacken

24.09.2012

WM-Leader Alonso: "So kann es nicht weitergehen."

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Sebastian Vettel ist nach seinem Sieg am Sonntag in Singapur im Formel-1-Titelrennen wieder voll im Geschäft. Der deutsche Red-Bull-Pilot glaubt fest daran, den Rückstand von 29 Punkten auf den spanischen WM-Leader Fernando Alonso (Ferrari) in den verbleibenden sechs Rennen noch aufholen zu können. "Wir haben keine Zweifel, wir glauben an uns. Die Chance ist da", meinte Vettel mit frischem Selbstvertrauen. Für Vettel wäre es nach 2010 und 2011 schon der dritte WM-Triumph und das in Serie.

Erinnerungen an 2010
Bei seinem ersten Titelgewinn vor zwei Jahren lag Vettel zum gleichen Zeitpunkt sogar 31 Punkte zurück. In Singapur bewies der 25-Jährige einmal mehr, dass Druck ihn stärker macht. "Wichtig ist, wenn es zählt", sagte Vettel. "Ich habe Sebastian noch nie so fokussiert in ein Rennen gehen sehen wie diesmal. Er spielt jetzt seine Erfahrung aus", erklärte Red-Bull-Teamchef Christian Horner.

Restprogramm liegt Vettel
Neun Rennen hatte Vettel auf einen Sieg warten müssen, fünf Monate Durststrecke mit so manchem Tief wie zuletzt beim Lichtmaschinen-Defekt in Monza. "Es ist ein Riesenstein, der vom Herzen fällt", bekannte Vettel. Die verbleibenden Grand Prix sollten Vettel und seinem RB8 fast durchweg liegen. In Japan, Südkorea, Indien, Abu Dhabi und Brasilien hat Vettel schon gewonnen.

Alonso fordert Verbesserungen
Das weiß auch Alonso. "So kann es nicht weitergehen, wir müssen uns verbessern", mahnte der Spanier alarmiert. Teamchef Stefano Domenicali ist sich dessen bewusst: "Wir müssen sicherstellen, dass Fernando bis zum Saisonende wieder aus eigener Kraft gewinnen kann, sonst wird es schwierig." Mit Platz drei hinter Jenson Button hatte Alonso wieder einmal gerettet, was zu retten war. Zudem profitierte er vom Getriebeschaden des Briten Lewis Hamilton, der das Rennen bis zu seinem Defekt angeführt hatte.

Doch der zweifache Champion Alonso mag nicht mehr länger auf das Glück vertrauen, das ihn schon fast die ganze Saison begleitet. "Es wird ja nicht immer so sein, dass meine direkten Verfolger ausfallen wie in den jüngsten beiden Rennen", sagte Alonso. Der Spanier müsse "höllisch aufpassen und darf sich keinen Fehler erlauben", schrieb das spanische Blatt "El País".

Hamilton kämpferisch
Weil der Ferrari des WM-Spitzenreiters wohl auch in den kommenden Wochen nicht das stärkste Auto sein wird, hat auch Hamilton die Jagd noch nicht aufgegeben. "Dann muss ich eben in Suzuka gewinnen - und die fünf Rennen danach auch", sagte der McLaren-Fahrer. Hinter dem Finnen Kimi Räikkönen fiel der Brite auf Gesamtrang vier zurück und hat 52 Punkte weniger als Alonso.

Lob für Vettel
So deutet im Moment vieles auf einen Zweikampf zwischen Vettel und Alonso hin. "Super-Seb ist wieder da", schrieb "La Gazzetta dello Sport" aus Italien: "Jetzt ist Vettel der Alonso-Jäger." Wie vor zwei Jahren. 2010 hatte der Red-Bull-Mann den Ferrari-Fahrer schon einmal im denkwürdigen Saisonfinale noch übertrumpft.

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