Tennis

Aus für Thiem im Achtelfinale

18.10.2012

Beim Wiener Stadthallenturnier ist der letzte Österreicher ausgeschieden.

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© APA/HELMUT FOHRINGER
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Nichts wurde aus dem erhofften ersten Viertelfinale auf ATP-Tour-Level für den jungen Dominic Thiem. Der 19-jährige Niederösterreicher verlor am Donnerstag in der zweiten Runde des Erste Bank Open gegen den Weltranglisten-55. Marinko Matosevic aus Australien nach 96 Minuten mit 3:6,6:7(5). Damit ist dem Lichtenwörther auch das Duell mit dem topgesetzten Argentinier Juan Martin Del Potro versagt geblieben - und am Freitag ist Österreich nur noch im Doppel vertreten.

Matosevic stärker
"Die Enttäuschung ist groß, weil es war so eng im zweiten Satz. Das Tiebreak hätte genauso für mich enden können", sagte Thiem, der sich allerdings alles in allem wieder "eine gute Vorstellung" attestierte. Thiem hatte im Tiebreak schon mit 4:2 bzw. 5:4 geführt. Dennoch erwies sich der 1,90-m-Mann Matosevic, der im Ranking als Nummer 55 noch weit vor dem jungen Österreicher (394.) liegt, noch als eine Spur zu stark.

   "Ich habe im ganzen Match nur eine Breakchance gehabt. Er ist groß und serviert gut und da muss man halt die kleinen Chancen nutzen", wusste Thiem, der im ersten Satz seinen Aufschlag zum 3:5 abgeben musste und im zweiten Durchgang bei 4:3 seine einzige Break-Möglichkeit zum 5:3 nicht verwerten konnte.

Selbstkritisch
  "Am Ende habe ich die Partie mit drei dummen Eigenfehlern verloren, das sollte nicht passieren", war der Niederösterreicher selbstkritisch. Dennoch war seine Turnierbilanz eine positive. Immerhin hatte Thiem mit Lukas Lacko die aktuelle Nummer 51 der Welt bezwungen und auch am Donnerstag hielt er ausgezeichnet mit.

   "Ich habe gesehen, dass ich voll dabei bin gegen solche Leute. Jetzt gilt es halt auf kleineren Turnieren genauso meine Leistung abzurufen, damit ich öfter auf größeren Turnieren spielen kann", erklärte Österreichs Lichtstreif am Horizont in Sachen Zukunftsausblick. Mit den Erwartungshaltungen der Öffentlichkeit geht Thiem eher gelassen um. "Ich sehe das locker. Jürgen (Melzer) kann sicher noch ein paar Jahre auf einem guten Level spielen und sollte er wirklich aufhören, glaube ich, dass ich dann bereit bin, um die Lücke zu schließen."

   Und wie weit sieht er sich im Ranking nach oben klettern? "Man sieht, dass ich teilweise wirklich sehr gut spiele und mit der Vorhand die Gegner dominieren kann. Der erste Aufschlag bereitet fast allen Spielern Probleme, der muss noch konstanter werden", erklärte Thiem. "Wenn ich mich noch weiter verbessere, dann ist, denke ich, alles drin. Ich will mich nicht festlegen, aber ich denke nicht, dass es so viele Grenzen nach oben gibt."

   Dank einer Wildcard wird Thiem nun kommende Woche in der Qualifikation für das ATP-Turnier in Valencia antreten, danach geht es wieder bei Challengern (in Eckenthal, Genf und Bratislava) sowie Futures in Marokko um Punkte. Der Weg nach oben ist noch ein weiter. "Wenn ich konstant so spiele, dann könnte es auch relativ schnell gehen."
 

WIEN - Einzel - Achtelfinale:
Marinko Matosevic (AUS) - Dominic Thiem (AUT) 6:3,7:6(5)
Paolo Lorenzi (ITA) - Vasek Pospisil (CAN) 6:4,6:4

Viertelfinale (Tableau): Del Potro - Matosevic, Muller - Lorenzi, Zemlja - Levine/Haas, Bedene - Gulbis/Tipsarevic

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