Ausländische Profis in Italiens Dopingermittlungen

08.04.2010

Mehrere ausländische Radprofis sind in den Sog der Anti-Doping-Ermittlungen geraten, die den italienischen Radrennstall Lampre betreffen. Dies berichtete der ermittelnde Staatsanwalt der lombardischen Stadt Mantua, Antonino Condorelli, der Ermittlungen gegen 35 Personen eingeleitet hat. Im Mittelpunkt der Untersuchungen steht der Pferdetrainer und Apotheker Guido Nigrelli.

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Er ist mit Lampre-Teamchef Giuseppe Saronni befreundet. Ihm wird vorgeworfen, seit mehr als zehn Jahren Dopingpräparate zu vertreiben. Der Staatsanwalt gab zu verstehen, dass Nigrelli auch Kontakte im Ausland pflegte. Verbindungen mit dem Wiener Labor Humanplasma schloss der Staatsanwalt nicht aus. "Es könnte eine Verbindung zu Humanplasma geben", betonte der Staatsanwalt im Interview mit der italienischen Sporttageszeitung "Gazzetta dello Sport". In den Sog der Ermittlungen seien ausschließlich Radfahrer geraten. Der Staatsanwalt erklärte, die Untersuchung solle bis Mai abgeschlossen werden.

"Die Radprofis, gegen die ermittelt wird, sind informiert worden, ich werde die Namen erst am Ende der Untersuchung nennen", erklärte der Staatsanwalt. Dopingmittel seien beschlagnahmt worden. Am Wochenende hatten die Dopingfahnder bereits Hausdurchsuchungen bei dem früheren Milram-Kapitän Alessandro Petacchi und Lorenzo Bernucci durchgeführt. Das Lampre-Team hat alle Anschuldigungen zurückgewiesen. Laut der "Gazzetta dello Sport" wird auch gegen Ex-Weltmeister Alessandro Ballan und den früheren Giro-Sieger Damiano Cunego ermittelt.

Der Apotheker Nigrelli bestritt Verbindungen zur Wiener Humanplasma. Die Geschäftsleitung der Humanplasma betonte ebenfalls erneut, dass "eine Beteiligung von Humanplasma an illegalen Machenschaften und Dopingaktivitäten in Italien völlig ausgeschlossen ist". Für das seit 1986 bestehende Unternehmen sei diese Andeutung über mögliche Verbindungen nicht nachvollziehbar und rufschädigend. Um aufzuklären, wie es zur Nennung von Humanplasma in diesem Zusammenhang kommen konnte, "haben wir bereits rechtliche Schritte eingeleitet", so die Geschäftsleitung weiter.

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