Radsport

Dopingsünder Ricco hört auf

12.03.2011

Dem Italiener droht als Wiederholungstäter eine lebenslange Sperre.

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Der italienische Radprofi Riccardo Ricco, der vor fünf Wochen wegen einer fehlgeschlagenen Eigenbluttransfusion in kritischem Zustand im Krankenhaus in Modena behandelt werden musste, hat sein Karriereende angekündigt. "Die Welt des Radsports ekelt mich an. Alle, die darin sind, ekeln mich an. Man wollte mich schon hinausdrängen, als ich nach der Dopingsperre zurückgekehrt war. Jetzt ist Schluss! Ricco gibt es nicht mehr, belästigt mich nicht mehr", sagte der Gewinner des Österreich-Rundfahrt 2010 im Gespräch mit der italienischen Sporttageszeitung "Gazzetta dello Sport" am Samstag.

Ricco droht als Doping-Wiederholungstäter ohnehin eine lebenslange Sperre und außerdem ein Gerichtsverfahren in Italien. Er will sich nun Arbeit suchen, etwa in einem Cafe arbeiten. Die Staatsanwaltschaft von Modena ermittelt gegen den Kletterspezialisten wegen Sportbetrugs und Verstoßes gegen das Anti-Doping-Gesetz. Untersuchungen haben inzwischen ergeben, dass eine Transfusion mit nicht optimal konserviertem Blut Ursache für die gesundheitlichen Probleme war.

Ricco bestritt jedoch die Behauptungen eines Arztes, wonach er ihm die fehlgeschlagene Bluttransfusion gestanden habe. "Das ist alles erfunden. Der Arzt sagt etwas, ich bestreite es. Mir ging es schlecht, ich weiß nicht, was ich gesagt habe. Die Blutanalysen werden beweisen, wer Recht hat. Ich habe dem Arzt nichts gesagt", kommentierte Ricco, der wegen Dopings bei der Tour de France 2008 für 20 Monate gesperrt worden war. Der Radprofi ist vor drei Wochen von seinem neuen Rennstall Vancansoleil entlassen worden.
 

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