Tour de France

Froome rollt drittem Gesamtsieg entgegen

23.07.2016

Spanier Izaguirre gewann vorletzte Etappe - Froome war erleichtert.

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© Reuters
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Radprofi Christopher Froome trennen nur noch 113 Kilometer von seinem dritten Sieg bei der Tour de France seit 2013. Auf der Champs Elysees am Sonntag droht keine Gefahr mehr von der Konkurrenz: Der 31 Jahre alte Brite, der bei der 103. Frankreich-Rundfahrt sogar zwei folgenschwere Stürze wegsteckte, geht mit einem komfortablen Vorsprung in die letzte Etappe von Chantilly nach Paris.

Auf Platz zwei liegt der Franzose Romain Bardet (+4:05 Minuten), Dritter ist der Kolumbianer Nairo Quintana (+4:21). Traditionell geht es auf dem letzten Abschnitt nicht mehr um Sekunden - nur die Sprinter stehen noch einmal besonders im Fokus.

Auf der letzten Alpenetappe am Samstag von Megeve nach Morzine kontrollierte Froome trotz eines Sturzes am Vortag das Geschehen. Er und sein überragendes Team konterten im Dauerregen die letzten Attacken der Herausforderer, die ihre Hoffnungen aber eigentlich schon längst aufgegeben hatten.

"Nach Sturz hatte ich Schmerzen"

An Froomes Dominanz konnte niemand kratzen. Er wird sich am Sonntag wohl neben Tour-Dreifach-Siegern wie dem Belgier Philippe Thys, dem US-Amerikaner Greg LeMond und dem Franzosen Louison Bobet einreihen. "Ich bin froh, im Ziel zu sein", sagte Froome nach der Ankunft. "Nach meinem Sturz gestern hatte ich Schmerzen am Ellenbogen, am Knie und am Rücken. Als ich über die Ziellinie fuhr, spürte ich eine große Erleichterung."

Den Tagessieg sicherte sich nach 146,5 Kilometern der Baske Jon Izaguirre. Der Movistar-Profi machte dem Giro-Gewinner Vincenzo Nibali, der seine letzte Chance auf einen diesjährigen Tagessieg ergreifen wollte, einen Strich durch die Rechnung. Auf der schwierigen, neun Kilometer langen Abfahrt vom Joux Plane hatte Izaguirre am meisten riskiert und sogar Abfahrt-Spezialisten und 2014-Tour-Sieger Nibali in die Schranken und auf Rang drei des Tagesklassements verwiesen.

Froome, der sich am Vortag an Knie, Rücken und Ellenbogen verletzt und das Ziel im zerrissenen Gelben Trikot auf dem Rad des Teamkollegen Geraint Thomas erreicht hatte, war noch einmal generös. Auf den letzten Metern gestatte er Quintana am Samstag einen kleinen Sekunden-Vorsprung. Das tat dem Briten nicht mehr weh. Beim Passieren der Ziellinie in Morzine lächelte Froome erleichtert.

Österreich war in Fluchtgruppe

Regen, tiefe Temperaturen, gefährliche Kletterpartien und Abfahrten: Die 20. Etappe machte es den Protagonisten noch einmal schwer. Die ersten Abfahrten der letzten Alpenetappe nahm Froome inmitten seiner Teamkollegen fast im Hobby-Radler-Tempo. Er wurde über vier Anstiege und Abfahrten sicher ins Ziel pilotiert. Risikovermeidung um jeden Preis war seine Parole.

Vor der Froome-Gruppe hatte lange eine 15 Fahrer starke Ausreißergruppe das Rennen bestimmt, in der bis vor der letzten Bergwertung der höchsten Kategorie auch der Österreicher Patrick Konrad vertreten war. Er beendete die Etappe als bester Österreicher mit knapp 20 Minuten Rückstand auf Rang 68.

Die Etappe hatte in Megeve mit einer Schweigeminute für die Opfer des mutmaßlichen Amoklaufes von München begonnen. Der slowakische Weltmeister Peter Sagan, Sieger von drei Tour-Etappen in diesem Jahr, wurde am Samstag von einer dreiköpfigen Jury unter anderem mit LeMond zum kämpferischsten Fahrer dieser Tour gewählt.

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