Giro d'Italia

Contador holt sich am Ätna das Rosa Trikot

15.05.2011

Spanier gewann Bergankunft und liegt nun eine Minute vor Nibali und Co.

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Topfavorit Alberto Contador hat gleich auf der ersten schweren Berg-Prüfung des diesjährigen Giro d'Italia auf dem Vulkan Ätna auf Sizilien gehörig die Muskeln spielen lassen. Der Spanier setzte sich am Sonntag auf der 9. Etappe von Messina über 169 Kilometer hinauf zur Bergankunft beim Rifugio Sapienza (1.890 m) als Solist vor Jose Rujano (VEN) durch und übernahm damit vom Niederländer Pieter Weening das Rosa Trikot des Gesamtführenden.

Contador souverän

Der wegen eines positiven Dopingtests noch um seinen Tour-de-France-Sieg 2010 zitternde Spanier liegt dank dieser Machtdemonstration nun mehr als eine Minute vor den weiteren Sieganwärtern um den Italiener Vincenzo Nibali in Führung. Contador hatte fünf Kilometer vor dem Ziel aus dem Verfolgerfeld heraus attackiert, nur Rujano vermochte dem explosiven Antritt zu folgen. Den Venezolaner schüttelte der Giro-Gewinner von 2008 schließlich auch noch ab und gewann drei Sekunden vor dem Kletterspezialisten.

Nibali und die weiteren Mitfavoriten kamen hingegen erst mit 50 Sekunden und mehr Rückstand an. Der bisherige Spitzenreiter Weening, der das Führungstrikot seit seinem Etappensieg am Mittwoch getragen hatte, büßte noch deutlich mehr Zeit ein. Contador hatte sich bereits auf dem achten Teilstück am Samstag als Zweitplatzierter unerwartet ganz vorne gezeigt.

Am Sonntag war auf der ersten Bergwertung (1.630 m) auf der Nordseite des 3.300 m hohen Ätna, der noch am Donnerstag Lava und Asche ausgestoßen hatte, der Italiener Filippo Savini an der Spitze einer neunköpfigen Ausreißergruppe vorangelegen. Als letzter verbliebener Fahrer der Fluchtgruppe wurde der Belgier Jan Bakelants von Contador rund fünf Kilometer vor Ende des über 30 km langen Schlussanstieges eingeholt.

Nach einem Ruhetag geht der Giro am Dienstag in die zweite Rennwoche, an deren Ende die nächsten Bergankünfte am Großglockner (Freitag), Monte Zoncolan (Samstag) und Gardeccia (Sonntag) stehen. Ob die Streckenführung auf der in Lienz gestarteten 14. Etappe am Samstag noch geändert wird, soll am Montag entschieden werden. Mehrere Fahrer hatten Bedenken über die potenziell gefährliche Abfahrt vom "Giro-Neuling" Monte Crostis geäußert.
 

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