Vor Ryder Cup

Golfstar Straka spricht über Frühgeburt seines Sohnes

25.09.2025

Golfstar Sepp Straka schlägt ab Freitag bei seinem zweiten Ryder Cup ab. Titelverteidiger Europa versucht im prestigeträchtigen Kontinente-Vergleichskampf, im "Hexenkessel" von New York gegen das US-Team zu bestehen. Privat hat der Wiener eine turbulente Zeit hinter sich.

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Auswärts auf Long Island in New York wird es für Straka und seine Team-Europa-Kollegen ungleich schwerer als vor zwei Jahren beim Sieg in Rom. "Die Challenge ist sehr groß. Die Unterstützung, die wir in Rom gehabt haben, wird nicht da sein. Aber ich glaube, wir können das schaffen", so Straka am Medien-Donnerstag. Zugleich sprach der gebürtige Wiener über zuletzt turbulente Wochen.

"Meine Frau war unglaublich. Die Ärzte waren unglaublich."

Straka hatte auf der PGA-Tour ein Play-off-Turnier sowie das europäische Warm-up-Event für den Ryder Cup in Wentworth verpasst. Grund war die zu frühe Geburt seines Sohnes Thomas. Mitte August sei es deswegen sehr stressig gewesen. "Wir haben nicht genau gewusst, was uns da erwartet. Aber die letzten Wochen waren sehr stabil." Er habe großes Glück, dass sein Sohn in besten Händen sei. "Wir sind da gesegnet. Meine Frau war unglaublich. Die Ärzte waren unglaublich. Ich konnte viel Zeit mit meiner Familie verbringen."

Die Ryder-Cup-Teilnahme hätte durchaus ins Wanken kommen können. Straka: "Wenn das alles nicht gut gegangen wäre, wäre die Gefahr gewesen, dass ich keine Zeit für die Vorbereitung gehabt hätte. In dem Fall hätte ich natürlich nicht gespielt." Doch der Golfprofi konnte sich auf wieder auf den letzten Saison-Höhepunkt konzentrieren. Straka: "Unser Sohn ist noch immer im Spital. Aber es geht ihm sehr gut. Die letzten paar Wochen waren sehr schön." Straka wird in der Ryder-Cup-Woche von seinen Eltern begleitet, Samstag wird ihn auch seine Frau Paige auf Long Island unterstützen.

Kapitän Donald stand immer hinter Straka

Viel Zuspruch gab es auch von Teamkapitän Luke Donald. Der Engländer nominierte den 32-Jährigen trotz schwankender Leistungen im Saisonfinale. "Ich war wirklich enttäuscht, dass ich mein Spiel in Atlanta und Memphis nicht zeigen konnte. Aber Luke war während des gesamten Prozesses unglaublich. Ich habe in den letzten ein, zwei Monaten viel mit ihm gesprochen. Und ja, ich habe großes Glück, ihn als Kapitän zu haben, auf den ich mich auch außerhalb des Golfplatzes verlassen kann, auch wenn es nicht um den Ryder Cup ging."

Routinier Justin Rose: "Es wird ein Chaos"

Zuletzt habe er aber gut trainieren können, erklärte der vierfache Turniersieger auf der PGA-Tour. Vor der bevorstehenden Aufgabe auf dem selektiven, von zehntausenden fanatischen Fans gesäumten Kurs Bethpage Black hat Straka jedenfalls großen Respekt. "Es wird auf jeden Fall schwer sein. Aber wir sind so gut vorbereitet wie möglich." Rotinier Justin Rose spricht überhaupt von einem "absoluten Chaos", das die Golfprofis vor den Toren New Yorks erwarten werde.

Der Teamkollege als Schlüssel zum Erfolg

Die Fans gegen sich zu haben, verändere "definitiv die Art und Weise, wie du dich mental vorbereitest, wie wir uns in Rom vorbereitet haben. Wenn man eine schwierige Phase hatte, war es einfach, sich auf das Publikum zu stützen, um neue Energie zu tanken. Das wird hier natürlich nicht der Fall sein." In solchen Situationen müsse man sich auf seine Teamkollegen verlassen. "Denn das ist wahrscheinlich die größte Unterstützung, die man dort hat. Das wird der Schlüssel sein."

Straka erzählte dazu eine kleine Anekdote vom Ryder Cup 2023. Er sei noch nie so nervös gewesen wie beim ersten Abschlag in Rom, der Druck sei enorm gewesen. "Ich habe morgens mit Shane (Lowry, Anm.) gespielt und den ersten Abschlag nach links verballert. Shane kam zu mir und sagte: 'Jetzt ist es wenigstens vorbei. Jetzt können wir Golf spielen.'" Es sei entscheidend, dass man trotz der Nervosität wisse, dass man golfen könne. "Das Wichtigste für mich ist, mich einfach auf meine Routinen zu konzentrieren und mich darin zu verlieren." Straka über die Chancen auf eine erfolgreiche Titelverteidigung: "Einen Auswärts-Ryder-Cup zu gewinnen ist in diesem Sport eine der schwierigsten Sachen, das wäre wahnsinnig super." 
 

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