Lospech in Wimbledon

Hammerlose für Melzer & Paszek

22.06.2012

Die ÖTV-Asse müssen gleich zum Auftakt gegen Gesetzte antreten.

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Schwere Aufgaben hat am Freitag die Auslosung für das mit insgesamt 19,9 Millionen Euro dotierte dritte Tennis-Grand-Slam-Turnier in Wimbledon für Österreichs Nummer-1-Spieler gebracht: Jürgen Melzer, der erstmals nach zehn Majors nicht mehr gesetzt ist, bekommt es prompt in der ersten Runde des am Montag beginnenden Events mit dem als Nummer 25 gereihten Schweizer Stanislas Wawrinka zu tun. Vorjahres-Viertelfinalistin Tamira Paszek muss sich mit der früheren Weltranglisten-Ersten Caroline Wozniacki messen. Lediglich Patricia Mayr-Achleitner, Österreichs dritter und letzter Beitrag zu den Wimbledon-Einzelbewerben, hat mit der US-Amerikanerin Varvara Lepchenko eine ungesetzte Gegnerin.

Schlechtwetter stört Melzers Trainingsplan
Für Melzer wird die Aufgabe da schon weit schwieriger. In bisher drei Aufeinandertreffen mit dem 27-jährigen Eidgenossen hat Melzer einmal, bei den Olympischen Spielen in Peking, gewonnen. Heuer in Madrid setzte es auf Sand eine 1:6,4:6-Niederlage. "Schwierige Auslosung, aber so ist es nun mal, wenn man nicht gesetzt ist. Meine Form ist noch nicht da, wo ich sie gerne hätte. Und der andauernde Regen macht es nicht besser, weil man kaum Trainingszeiten bekommt", haderte der 31-Jährige.

Tsonga erwischt Hewitt
An seiner Liebe zum Traditionsturnier in Wimbledon hat dies freilich nichts geändert. Immerhin hat Melzer mit Titeln im Juniorenbewerb, im Herren-Doppel mit Philipp Petzschner und im Vorjahr im Mixed mit Freundin Iveta Benesova schon drei Trophäen eingeheimst. "Ich freue mich auf das Turnier. Es ist doch immer wieder etwas Besonderes, hier zu sein", erklärte der Weltranglisten-35., der in einer möglichen dritten Runde voraussichtlich Jo-Wilfried Tsonga (FRA-5) zum Gegner hätte. Tsonga trifft aber zunächst auf Lleyton Hewitt.

Paszek unter Druck
Auch für Paszek setzt es gleich zu Beginn eine nur schwer überwindbare Hürde: Das bisher einzige Duell mit Wozniacki vor vier Jahren, hat die Dänin in Rom klar für sich entschieden. Paszek hat kommende Woche ein Viertelfinale und damit nicht weniger als 500 Punkte zu verteidigen, also fast die Hälfte ihrer aktuellen WTA-Zähler (1.098).

Gute Lose für Favoriten
Aus internationaler Sicht konnte Rafael Nadal wohl zufrieden mit der Auslosung sein, denn seine wohl größten Konkurrenten, die ihm den dritten Wimbledon-Titel streitig machen können, spielen nicht in seiner Raster-Hälfte. Titelverteidiger Novak Djokovic und der sechsfache Wimbledonsieger Roger Federer würden im programmierten Halbfinale aufeinandertreffen. Nadal beginnt sein Turnier gegen den Brasilianer Thomaz Bellucci, Djokovic startet gegen Nadals Landsmann Juan Carlos Ferrero und Federer gegen Albert Ramos (ESP). Der als Nummer vier gesetzte Andy Murray, der nach drei Halbfinali en suite der mögliche Semifinal-Gegner von Nadal wäre, eröffnet gegen den Russen Nikolaj Dawydenko. 2010 und 2011 war für Murray jeweils gegen Nadal Endstation.

Deutsches Duell zum Auftakt
Weitere interessante Erstrundenpaarungen sind u.a. David Nalbandian (ARG), der "Sünder" vom Queen's Club trifft auf den als Nummer acht gesetzten Janko Tipsarevic und Halle-Sieger Tommy Haas bekommt es im deutschen Duell mit Philipp Kohlschreiber zu tun. Bei den Damen hat es French-Open-Siegerin Maria Scharapowa, die als insgesamt zehnte Frau in Paris den Karriere-Grand-Slam komplettiert hatte, ebenfalls gut erwischt. Weder Titelverteidigerin Petra Kvitova (CZE), die vierfache Siegerin Serena Williams (USA) noch Wiktoria Asarenka sind in ihrer Tableau-Hälfte, wobei Asarenka als Nummer zwei logischerweise am unteren Ende zu finden ist.

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