Bad Gastein

Meusburger kämpft sich ins Achtelfinale

14.06.2012

Vorarlbergerin wehrt vier Matchbälle ab, kämpft starke Kroatin Martic in 3 Sätzen nieder.

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Yvonne Meusburger hat sich nach einem dramatischen, von vielen Regenstörungen unterbrochenen Match überraschend ins Achtelfinale des "Nürnberger Gastein Ladies" gekämpft. Die 28-jährige Vorarlbergerin, aktuell nur Nummer 138 im Ranking, wehrte gegen die als Nummer 5 gesetzte Kroatin Petra Martic nicht weniger als vier Matchbälle ab und siegte nach 2:48 Stunden mit 6:1,4:6,7:6(5). Martic stand zuletzt immerhin im French-Open-Achtelfinale.

Für Österreichs große Nachwuchshoffnung Barbara Haas kam hingegen bei ihrem Debüt auf der WTA-Tour das Aus. Die erst 16-jährige Oberösterreicherin musste sich der bulgarischen Qualifikantin Dia Ewtimowa nach gewonnenem ersten Satz nach 110 Minuten mit 7:5,1:6,3:6 geschlagen geben. Haas legte dabei aber vor allem im ersten Satz eine tolle Talentprobe ab und zeigte jenes Potenzial, das ihr seit Jahren bescheinigt wird.

Meusburger liegt Bad Gastein
Meusburger ist hingegen ihrem Ruf als "Bad-Gastein-Spezialistin" einmal mehr gerecht geworden. Meusburger hat auch beim sechsten Antreten in dem auf 864 m hoch gelegenen Ort die erste Runde überstanden und hat bisher immer zumindest das Viertelfinale erreicht. Am Mittwoch hing ihr Aufstieg allerdings am seidenen Faden.

"Es hat in diesem Match alles gegeben, was man erwarten kann. Es war halt schwierig, weil es so viele Regenunterbrechungen waren. Immer wieder die Energie neu aufzubauen, das ist gar nicht so leicht, wie man oft meint", sagte Meusburger nach dem "verrückten Match".

Regen als Spielverderber
Die Partie wäre wegen der unsicheren Wetterlage beinahe zu einer "unendlichen Geschichte" geworden. Es hatte bereits am Dienstagabend begonnen, war allerdings nach nicht einmal fünf Minuten beim Stand von 1:0 für die Vorarlbergerin abgebrochen worden. Die Fortsetzung folgte am frühen Mittwochnachmittag, nach einer weiteren halben Stunde hieß es wieder "play suspended" (Spiel unterbrochen). Meusburger führte zu diesem Zeitpunkt mit 6:1. Erst nach einer fast dreistündigen weiteren Regenunterbrechung liefen Meusburger und Martic wieder auf den Platz.

Martic konterte mit dem Satzgewinn und sah bei 5:2, 40:0 und eigenem Aufschlag im dritten Durchgang bereits wie die sichere Siegerin aus. "Da hat sie gut gespielt, aber ich habe einfach weiter gespielt und bin dann irgendwie auf das 5:3 gekommen", meinte Meusburger, die auch bei 5:4 für Martic noch einen Matchball abwehrte. Meusburger selbst ließ bei 6:5 zwei Matchbälle ungenützt, verwertete dann aber den dritten zum 7:5 im Tie-Break.

Neues Selbstvertrauen
"Das ist für mich ein guter Sieg, eine Top-50-Spielerin zu schlagen", freute sich Meusburger, die nach einer nicht so gut verlaufenen Saison wieder Selbstvertrauen getankt hat. "Ich habe doch einige Rückschläge hinnehmen müssen, aber irgendwann fängt man wieder an zu gewinnen." Die guten Erfahrungen mit dem Turnierschauplatz hätten ihr wohl auch geholfen, das Match noch umdrehen. "Es hängt so viel vom Kopf ab, spielen können alle. Es war ein schöner Sieg."

Ihre nächste Gegnerin kennt sie ein bisschen, allerdings nur vom Zuschauen. "Das ist ein guter Sieg jetzt im Rücken, da kann alles passieren."

ÖTV-Hoffnung Haas nach tollem Debüt out
Für Barbara Haas, die im Doppel noch im Bewerb ist, gilt es freilich die Erfahrungen zu verdauen. "Die Bedingungen waren sehr schwierig durch den vielen Regen, aber das ist keine Ausrede. Am Anfang war ich ein bisschen nervös, dann bin ich aber gut reingekommen", sagte Haas. "Zufrieden kann ich mich nicht geben, weil ich eigentlich eine Chance gehabt habe, sie zu schlagen. Aber das WTA-Debüt war okay."

Die Premiere auf der Tour war für Haas trotz der widrigen Wetterbedingungen und des Wartens etwas Besonderes. "Ich habe jede Sekunde auf dem Platz genossen, weil es war mein erstes WTA-Turnier. Es gibt nichts Schöneres, weil dort will ich ja eigentlich hin."

Mayr-Achleitner souverän
Patricia Mayr-Achleitner konnte das Österreicherinnen-Duell in Bad Gastein für sich entscheiden. Österreichs Nummer zwei und Vorjahresfinalistin besiegte die 22-jährige Steirerin Nicole Rottmann sicher nach 75 Minuten mit 6:2,6:3. Mayr-Achleitner trifft nun im Achtelfinale am Donnerstag (2. Spiel nach 13.00 Uhr) auf die als Nummer 2 gesetzte Yanina Wickmayer (BEL).

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