Beach Volley-EM

Schwaigers stürmen ins Halbfinale

01.08.2013

2:1-Erfolg nach Abwehr von fünf Matchbällen gegen Ukolowa/Chomjakowa.

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© apa
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Die Niederösterreicherinnen Doris und Stefanie Schwaiger haben in der Gluthitze von Klagenfurt kühlen Kopf bewahrt und nach der Abwehr von fünf Matchbällen erstmals das Halbfinale bei einem Großereignis erreicht. Die WM- und Olympiafünften besiegten am Freitag im randvollen Beach-Volleyball-Stadion von Klagenfurt die Russinnen Jewgenia Ukolowa/Jekaterina Chomjakowa 2:1 (-19,24,9). Ihre Gegnerinnen in der EM-Vorschlussrunde sind am Samstag die Deutschen Laura Ludwig/Kira Walkenhorst.

Das Viertelfinale gegen die im Vorjahr beim Grand Slam am Wörthersee siegreichen Russinnen geriet zu einer wahren Nervenschlacht, mit dem besseren Ende für die Waldviertlerinnen. "Sie haben wirklich stark gespielt, wir haben dieses Level aber gehalten. Wir haben uns zurückgekämpft und haben es dann durchgebracht", sagte Doris Schwaiger nach dem Krimi bei 35 Grad.

Nach dem aufgrund von Servicefehlern verlorenen ersten Satz sahen die Russinnen im zweiten Durchgang schon wie die Siegerinnen aus. Die Schwaigers wehrten aber in souveräner Manier fünf Matchbälle ab und nutzten ihren ersten Satzball. Der Entscheidungsdurchgang war dann eine klare Angelegenheit. "Einfach ein Wahnsinn, zum zehnten Mal in Klagenfurt und endlich ist der Bann gebrochen. Jetzt ist alles möglich", jubelte Stefanie Schwaiger, die auch mit der großen Hitze zu kämpfen hatte. "Ich bin total fertig. Ich habe schon Sternchen gesehen, weil es so heiß war."

Bei Olympia 2012 und zwei Weltmeisterschaften hatten sie ihre Viertelfinalspiele noch verloren, nun sind sie nur noch einen Sieg von der ersehnten Medaillen entfernt. "In der Vergangenheit haben wir in wichtigen Spielen oft Probleme gehabt, da haben wir immer wieder Vorsprünge verspielt, weil auch Nerven nicht mitgespielt haben. Aber unser neuer Trainer gibt uns jetzt den nötigen Rückhalt", erläuterte Doris Schwaiger.

Der angesprochene Dirk Severloh kann den Schwestern viel über Ludwig/Walkenhorst erzählen, hat er Ludwig doch schon zu einem EM-Titel geführt. Zuletzt wurde in Hamburg sogar gemeinsam mit den Deutschen für die EM trainiert. "Wenn sie morgen nur annähernd so stark sind wie die Russinnen, dann wird es eine harte Partie. Mit einer guten Taktik und einer konzentrierten Leistung ist aber alles drinnen", meinte Doris Schwaiger über die Halbfinalkontrahentinnen.

Doppler nach Kreuzbandriss im Gefühlschaos
Beach-Volleyballer Clemens Doppler befindet sich einen Tag nach seinem bereits dritten Kreuzbandriss noch im Gefühlschaos. "Ich habe noch nicht realisiert, was passiert ist. Es war einfach zu viel los. Natürlich möchte ich momentan jeden Sessel, den ich sehe, gegen die Wand dreschen, aber das bringt ja nichts. Ich muss die Situation annehmen, hadern hilft ja auch nichts", meinte der Ex-Europameister am Freitag im Klagenfurt, wo er sich im zweiten EM-Spiel bei einem Blockversuch schwer am Knie verletzt hatte.

Die Operation des vorderen Kreuzbandes im rechten Knie werde Mitte nächster Woche in Klagenfurt stattfinden, kündigte er an. Die erste Therapie-Einheit hatte er schon hinter sich. "Die Reha hat also schon begonnen", betonte der 32-Jährige. Bei idealem Heilungsverlauf möchte er bereits im Oktober wieder leicht auf Sand trainieren. Voll einsatzfähig will er in spätestens neun Monaten sein.

Derzeit verspüre er nur leichte Schmerzen. "Ich fühle mich gar nicht so, als ob ich einen Kreuzbandriss habe, das ist ja das Groteske. Das ist eine ganz eigene Situation", erzählte der bereits 2004 und 2006 in Klagenfurt mit derselben Verletzung gestrafte Oberösterreicher und suchte nach einem Vergleich für seine Pechsträhne. "Das ist ungefähr so, wie wenn man 320 Tage im Jahr auf der ganzen Welt schwimmen geht, und dreimal beißt einen an der gleichen Stelle ein Hai."

Sein Partner Alexander Horst wird sich für die restliche Saison mit den Staatsmeisterschaften und ausgewählten Grand-Slam-Turnieren einen anderen Partner suchen. Wer das sein wird, ist ebenso noch nicht geklärt wie die Auswirkung des Doppler-Fehlens auf die gemeinsamen Punkte im Ranking. Auch das gelte es vor der neuen Partnerwahl abzuklären. Horst bekräftigte aber neuerlich, dass er nächste Saison jedenfalls mit Doppler weitermachen wolle.

 

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