130 Sportler zu Olympia

Österreich mit Mega-Aufgebot nach Sotschi

27.01.2014

Fischbacher, Pranger und Loitzl nicht im Olympiakader.

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© TZ ÖSTERREICH/Kernmayer
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Österreichs ist bei den Olympischen Winterspielen von 7. bis 23. Februar in Sotschi mit dem Rekordaufgebot von 130 Athleten, 41 Damen und 89 Herren, vertreten. Damit wurde die bisherige Topmarke von 105 in Nagano 1998 weit übertroffen, das Österreichische Olympische Komitee (ÖOC) erwartet sich um die 16 Medaillen. Die Ehre des Fahnenträgers wird Skirennläufer Benjamin Raich zuteil.

"Wir wollen auch in Sotschi aufzeigen. Wir sind von den Athleten, aber auch vom Quäntchen Glück abhängig. Jeder, der hinfährt, ist bis unter die Haarwurzel motiviert. Wenn wir die Medaillenanzahl von Vancouver erreichen, dann wäre das ein ganz großer sportlicher Erfolg. In den neuen Bewerben haben wir noch keine Erfahrungen, aber sehr vielversprechende Talente. Es können also durchaus auch mehr Medaillen werden", sagte ÖOC-Präsident Karl Stoss am Montag bei der Pressekonferenz im Lotterien-Studio 44 in Wien.

Schröcksnadel vorsichtig
ÖOC-Vizepräsident und Skiverbands-Boss Peter Schröcksnadel siedelte seine Erwartungen ein wenig weiter unten an. "16 ist eine schöne Zahl, ich habe mit 12 eine geringere Anzahl genannt. Aber das Glück ist ein Vogerl. In Vancouver hatten wir eine starke alpine Herren-Mannschaft und haben keine Medaille gemacht. Bei den Damen waren keine Erwartungen da und sie haben sie gewonnen", erinnerte der 72-jährige Tiroler.

Das ÖOC-Budget für Olympia beträgt drei Millionen Euro, erstmals werden sämtliche Kosten vom Komitee gedeckt, was für die Fachverbände natürlich eine Entlastung darstellt, wofür sich Schröcksnadel auch ausdrücklich bedankte.

Keine Olympia-Touristen im Team
Mit dabei ist erstmals seit 2002 in Salt Lake City wieder ein Eishockeyteam, aber auch in den neuen Disziplinen ist Österreich stark vertreten. Der Nordische Kombinierer Mario Stecher avanciert mit seinen sechsten Spielen zum Ex-aequo-Rekordteilnehmer für Österreich.

Nominiert wurden bis auf wenige Ausnahmen alle Athleten, die eine internationale Startberechtigung erlangt haben. "Aber die sportliche Voraussetzung muss schon auch da sein. Wir nehmen keine Touristen mit", sagte Schröcksnadel darüber, dass doch einige Quotenplätze nicht genützt wurden. "Ich glaube, es sollte auch nicht leichter werden, zu Olympia zu fahren als zur WM", sagte ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel über die Kriterien.

Loitzl verpasst seine fünften Spiele
In einigen Sportarten und Disziplinen gab es aber auch mehr Anwärter als Quotenplätze. Am härtesten war die Entscheidung bei den Snowboarder-Parallel-Läufern, so muss etwa Alexander Payer trotz eines Podestplatzes im Weltcup zu Hause bleiben.

Bei den Skispringern erwischte es Wolfgang Loitzl, dem damit das fünfte Mal Olympia verwehrt bleibt. Auch Super-G-Olympiasiegerin Andrea Fischbacher wurde mangels überzeugender Leistungen nicht nominiert. Mit Siegfried Grabner fehlt ein Snowboard-Evergreen.

Morgenstern-Start noch offen
Mit dabei ist Skispringer Thomas Morgenstern, der nach seinem Horrorsturz auf dem Kulm von den Ärzten grünes Licht für den Start bekommen hat. Es gab laut Stoss in der "ruhig abgelaufenen" ÖOC-Vorstands- und Präsidiumssitzung ein paar Diskussionen - auch über Grenzfälle, wozu er den Herren-Viererbob (wurde schließlich nominiert) zählte - den Fahnenträger, aber eben auch Morgenstern.

 "Morgenstern ist physisch und psychisch gut auf dem Weg. Es stand außer Zweifel, dass er, wenn er gesundheitlich fit ist, für uns ein Fixstarter ist", erklärte Stoss. "Thomas war natürlich auch intern im Skiverband ein Thema. Aber als wir von den Ärzten gehört haben, dass er soweit fit ist, dass er wieder Wettkampfsport betreiben kann, haben wir beschlossen, ihn mitzunehmen. Ob es zum Start kommt, werden wir noch sehr gut überlegen, da spielt auch die psychische Komponente eine Rolle", ergänzte Schröcksnadel.

ÖSV-Adler braucht Ruhe
Morgenstern wäre als Fahnenträger vorgesehen gewesen, aber man wolle ihm diese Strapazen nicht zumuten. "Wir wählen den Fahnenträger nach sportlichen Erfolgen aus, in der Regel nehmen wir Olympiasieger. Die Wahl ist dann einstimmig auf Benjamin Raich gefallen. Er ist Doppel-Olympiasieger und zum vierten Mal dabei. Ein vorbildhafter Athlet", betonte Stoss.

In den vergangenen Tagen war in den Medien über Daniela Iraschko-Stolz als Fahnenträgerin spekuliert worden, die Skispringerin steht offen zu ihrer Homosexualität. "Natürlich war sie auch ein Thema, sie ist eine ganz großartige Sportlerin und hat ganz tolle Erfolge gefeiert, aber sie hat keine Olympiamedaille wie Raich. Wir werden in Sotschi viele Zeichen setzen, aber nicht mit dem Fahnenträger, wir lassen uns da nicht instrumentalisieren", erklärte Stoss.

Drei Premieren im ÖOC-Team
Insgesamt 98 Entscheidungen stehen in Sotschi auf dem Programm, in fast allen der zwölf neuen mischt Österreich mit. In jeden der vier Slopestyle-Rennen (jeweils für Damen und Herren im Ski Freestyle und Snowboard) ist rot-weiß-rote Teilnahme garantiert, ebenso wie im Ski-Halfpipe-Bewerb der Herren, in der Team-Staffel der Kunstbahnrodler, dem Damen-Skispringen, Parallel-Slaloms der Snowboarder und der Biathlon-Mixed-Staffel.

Österreichs ist im Zeichen der Fünf Ringe bei den Damen erstmals im Skeleton (seit 2002 olympisch) und Biathlon (1992) sowie im Damen-Bob (2002) vertreten. Die männlichen Langläufer sind zurück in der Spur, vor vier Jahren war nach dem Razzia-Skandal von Turin auf eine Entsendung verzichtet worden.

Laut Mennel wurden auch fünf Ersatzleute genannt: Die drei Eishockey-Spieler Dominique Heinrich, Markus Peintner und Rafael Rotter sowie im Bobsport Anschieberin Alexandra Tüchi und Anschieber Sebastian Heufler.

Raich-Start in Olympia-Kombi
Benjamin Raich wird auch in der Super-Kombination in Sotschi an den Start gehen. "Seitens der FIS ist eine Zusage da", erklärte ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel. Der ÖSV hatte um eine Sondergenehmigung für den Tiroler angesucht, da diesem die vom Reglement vorgeschriebene Anzahl an Abfahrtsergebnissen fehlt.

Nun muss sich allerdings noch der Zustand des Rückens des 35-Jährigen soweit verbessern, dass Raich in Sotschi die Abfahrtstrainings und dann die Super-Kombi-Abfahrt in Angriff nehmen kann.

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Der Ticker zum Nachlesen

13.30 Uhr: Das war es von der Olympia-Kaderbkanntgabe des ÖOC. Wir bedanken uns fürs Mitlesen!

13.20 Uhr: Die Alpinen schicken mit 22 Athleten die meisten Einzelsportler nach Sotschi, dahinter rangieren die Snowboarder mit 17 Teilnehmern, sowie die Ski-Freestyler mit elf Startern.

13.12 Uhr: Die Medaillen-Bilanz von den vergangenen Winterspielen: 2010 in Vancouver holte Österreich 16 Medaillen, 2006 in Turin waren es sogar 23 gewesen.

12.56 Uhr: Zuletzt war auch Skispringerin Daniela Iraschko-Stolz als Fahnenträgerin im Gespräch. Die Wahl fiel letztlich aber einstimmig auf Benni Raich. Der Tiroler steht in Sotschi vor seiner vierten Olympia-Teilnahme.

12.35 Uhr: Bei den Eishockey-Cracks rutschten der ehemalige NHL-Stürmer Andreas Nödl und Goalie Mathias Lange auf den letzten Drücker ins Olympia-Aufgebot. Kristler und Weinhandl von Coach Viveiros hingegen aus dem Kader gestrichen.

12.20 Uhr: Die PK im Lotterien-Studio 44 ist vorbei. Österreich fährt mit 130 Sportlern zu Olympia nach Sotschi. Fahnenträger bei der Eröffnungsfeier wird ÖSV-Ass Benni Raich sein.

12.16 Uhr: Jüngster ÖOC-Starter in Russland wird Freestyler Marco Ladner sein. Er wird bei der Eröffnung der Spiele am 7. Februar 15 Jahre und 291 Tage alt sein und damit bei Winterspielen der jüngste österreichische (männliche) Sportler der Nachkriegszeit sein.

12.13 Uhr: In Sotschi stehen insgesamt 98 Medaillenentscheidungen an. ÖOC-Präsident Stoss wäre mit 16-23 Medaillen zufrieden.

12.09 Uhr:  "Da zwei Vorarlberger an der Spitze sind, wird gut gewirtschaftet. Wir sind die Schotten Österreichs" sorgt Karl Stoss für Lacher im Raum.

12.07 Uhr: Wie bereits erwähnt, befindet sich das Österreich-Haus derzeit noch im Rohbau. Finanziert wird die Errichtung mit zwei Millionen Euro von privaten Sponsoren.

12.03 Uhr: Thomas Morgenstern ist soweit fit. Er bereitet sich nach seinem schweren Surz am Kulm mit Heinz Kuttin auf die Spiele vor.

12.02 Uhr: Das ÖOC hat drei Millionnen Budget für die Spiele in Sotschi.

12 Uhr: Fischbacher ist zudem die erste heimische Olympiasiegerin, die aufgrund ihrer sportlichen Leistungen bei den darauffolgenden Spielen nicht am Start ist.

11.58 Uhr: Die prominentesten "Opfer" bei den Alpinen sind sicherlich Manfred Pranger und Andrea Fischbacher, die aufgrund ihrer schlechten Leistungen nicht im Olympiateam aufscheinen.

11.57 Uhr: "Im Skiverband gab es etliche Quotenplätze, die nicht genutzt werden, weil die sportlichen Voraussetzungen nicht da sind", erklärt Karl Stoss.

11.55 Uhr: Das Österreicher-Haus für Sotschi befindet sich derzeit noch im Rohbau.

11.53 Uhr: ÖOC-Präsident Karl Stoss: "Wenn wir uns am Ende zwischen den 16 Medaillen in Vancouver und den 23 in Turin wiederfinden würden, wäre es ein großer Erfolg."

11.50 Uhr: Das Team der Kombinierer in Sotschi: Christoph Bieler, Wilhelm Denifl, Bernhard Gruber, Lukas Klapfer, Mario Stecher

11.49 Uhr: Stecher schließt mit seinser sechtsen Olympia-Teilnahme zu den bisherigen österreichischen Rekordhaltern Alfred Eder (Biathlon) und Markus Prock (Rodeln) auf.

11.47 Uhr: Bei den Nordischen Kombinierern schreibt Mario Stecher Olympia-Geschichte: Der 36-Jährige bestreitet in Sotschi bereits seine sechsten Olympischen Spiele. Seine Premiere feierte Stecher 1994 in Lillehammer.

11.45 Uhr: Der aktuelle Olympiakader der Skispringer: Thomas Diethart, Michael Hayböck, Andreas Kofler, Thomas Morgenstern, Gregor Schlierenzauer

11.44 Uhr: Bei den Skispringern blieb Wolfgang Loitzl auf der Strecke. Der Steirer scheint nicht im Olympia-Kader auf. Thomas Morgenstern steht nach seinem Sturz am Kulm auf der Liste, in den kommenden Wochen entscheidet sich, ob er tatsächlich rechtzeitig fit wird.

11.42 Uhr: Bei den Herren blieben die großen Überraschungen aus. Prominentester Abwesender im Olympiakader ist der ehemalige Slalom-Weltmeister Manfred Pranger.

Das Team der ÖSV-Alpinen: Romed Baumann, Max Franz, Reinfried Herbst, Marcel Hirscher, Klaus Kröll, Mario Matt, Matthias Mayer, Benjamin Raich, Hannes Reichelt, Philipp Schörghofer, Georg Streitberger, Otmar Striedinger

11.40 Uhr: Wie erwartet hat es bei den Ski-Damen die regierende Super-G-Olympiasiegerin Andrea Fischbacher erwischt. Sie fährt nicht nach Sotschi.

Der Kader der ÖSV-Damen: Anna Fenninger, Elisabeth Görgl, Nicole Hosp, Cornelia Hütter, Michaela Kirchgasser, Bernadette Schild, Marlies Schild, Nicole Schmidhofer, Regina Sterz, Kathrin Zettel

11.39 Uhr: Österreichs Fahnenträger bei der Eröffnungsfeier wird Benni Raich sein!

11.38 Uhr: Das bislang größte Aufgebot hatte es 1998 in Nagano mit 105 Sportlern und Sportlerinnen gegeben.

11.36 Uhr: Die genaue Aufteilung: Das ÖOC entsendet 89 Herren und 41 Damen zu den Olympischen Spielen von 7. bis 23. Februar.

11.33 Uhr: Die Katze ist aus dem Sack: Das ÖOC schickt 130 Sportler zu Olympia nach Sotschi! Das ist neuer Rekord!

11.31 Uhr: Los geht's! Karl Stoss eröffnet die PK.

11.30 Uhr: Mit Spannung wird die Nominierungsliste der Alpinen erwartet. Der ÖSV darf 22 Athleten mitnehmen. Sowohl bei den Damen als auch bei den Herren gibt es aber einige Wackelkandidaten.

11.27 Uhr: In Kürze sollte es losgehen!

11.20 Uhr: Insgesamt wird das Team knapp 130 Sportler und Sportlerinnen umfassen.

11.14 Uhr: Die Bekanntgabe findet im Lotterien-Studio 44 statt. ÖOC-Boss Karl Stoss wird heute das größte rot-weiß-rote Team aller Zeiten vorstellen.

11.10 Uhr: Herzlich willkommen beim oe24-Liveticker. In rund 20 Minuten wird das ÖOC den offiziellen Olympia-Kader für Sotschi bekanntgeben. Wir sind für Sie LIVE dabei.

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