FIS in der Kritik

Dicke Luft nach Schlieri-Boykott

26.11.2013

Nach Schlierenzauers Boykott in Klingenthal-Windlotterie gehen Wogen hoch.

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© GEPA
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Stundenlang waren die Adler am Sonntag in Klingenthal bei ständig wechselnden Windbedingungen hingehalten worden, als die FIS-Verantwortlichen einen Durchgang auf Biegen und Brechen durchpeitschten. „Mit einer sportlichen Entscheidung hatte das nix mehr zu tun“, schüttelte ÖSV-Adlerchef Alex Pointner den Kopf. Er steht voll hinter der Entscheidung von Gregor Schlierenzauer .

Schlieri wollte Olympia nicht aufs Spiel setzen
Unser Rekord-Adler hatte gemeinsam mit dem Top-Norweger Anders Bardal beschlossen, nicht mehr zu springen: „Es war zu gefährlich. Und es geht schlussendlich auch um Olympiamedaillen in diesem Jahr. Da muss man nichts Sinnloses riskieren, speziell nicht am Saisonanfang.“ Pointner: „Bei den ständig wechselnden Böen war das Risiko nicht mehr kalkulierbar. Ein dummer Sturz und die ganze Saison ist kaputt.“ Schlierenzauer zu seiner Entscheidung: „Wir haben einfach beschlossen, dass wir das nicht nötig haben, bei neun Metern Windstärke zu springen. Das war einfach zu gefährlich, da war die Sicherheit der Athleten nicht mehr im Vordergrund. Deshalb haben wir sozusagen die Zelte abgebrochen.“

Während über Klingenthal fast ein Orkan tobte, setzte FIS-Renndirektor Walter Hofer noch den 2. Durchgang an – für Schlieri eine Provokation. Der Gesamtweltcup-Titelverteidiger: „Ich habe mich eigentlich schon ein bisschen gewundert …“

Springer als Spielball 
einer gefährlichen Show
Pointner hatte Schlierenzauer während der ständigen Unterbrechungen im 1. Durchgang (wurde für die Endabrechnung gewertet) informiert. Der Cheftrainer: „Ich musste ihm sagen, was Sache ist und zum Schluss war einfach zu gefährlich. Gregor hat das Richtige getan.“

Dass die FIS darauf bestand, den Bewerb durchzuziehen, sorgt bei Pointner für Kopfschütteln: „Man macht die Springer zum Spielball der Show, die da aufgezogen wird.“

 

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