Damen-RTL

Fenninger gewinnt in Ofterschwang vor Maze

08.03.2013

RTL-Podestrekord und über 1.000 Punkte Vorsprung für Maze.

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Je länger der Winter dauert, desto besser wird Anna Fenninger. Die Salzburgerin gewann am Samstag und damit nur sechs Tage nach ihrem Super-G-Triumph in Garmisch auch den Riesentorlauf in Ofterschwang. Erneut auf deutschem Boden setzte sich die WM-Dritte relativ klar 0,44 Sek. vor der slowenischen Saison-Dominatorin Tina Maze sowie 0,96 vor Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg durch. Während Fenninger ihren insgesamt vierten Weltcupsieg feierte, gelang Eva-Maria Brem auf Platz vier das beste Ergebnis ihrer Weltcup-Karriere.

Michaela Kirchgasser komplettierte als Neunte das ÖSV-Trio in den Top-Ten. Ein noch besseres Abschneiden der ÖSV Damen wurde durch einen Ausfall von Kathrin Zettel in Lauf eins sowie einem eklatanter Rückfall der Halbzeit-Fünften Elisabeth Görgl auf Platz 25 verhindert.

Salzburgerin gelang in Ofterschwang vierter Weltcupsieg
Es war angesichts der Plätze 1, 4, und 9 verschmerzbar. Vor allem Fenninger fuhr auf der wegen der hohen Temperaturen mit viel Brezel-Salz versetzten, schmierigen Piste wie auf Schienen. Lag sie nach Lauf eins nur drei Hundertstel vor Maze, reichte im Finale mit der letzten Startnummer auf der ruppigen Piste die sechstbeste Laufzeit noch zum klaren Sieg vor der Slowenin. Maze hielt sich im achten Saison-Riesentorlauf mit dem achten Podestplatz schadlos und stellte damit einen Damen-Saison-Rekord im RTL auf.

Fenninger zeigte sich über ihre Halbzeitführung noch etwas überrascht, "weil die Piste etwas komisch war". Ihre neue Lockerheit führte sie am Ende aber doch zum bereits dritten Saisonsieg. "Ich war schon ein bissl nervöser als im ersten Lauf. Aber das brauche ich auch", freute sich Fenninger. "Offenbar legt mir der deutsche Boden genau so wie der österreichische", scherzte die 23-jährige, die jeweils zwei ihrer bisherigen Erfolge auf heimatlichem bzw. deutschem Schnee gefeiert hat.

Poutiainen verletzt
Nun will Fenninger ihren Lauf auch auf schweizerischem Boden fortsetzen, denn dort geht kommende Woche das Weltcup-Finale in Szene. "Es läuft gerade sehr gut und ich bin locker drauf. Endlich schaffe ich es auch, im Rennen umzusetzen, was ich kann. Jetzt wäre Schweizer Boden dran", gab sich die Kombi-Weltmeisterin von 2011 zuversichtlich, auch in der Weltcup-Gesamtwertung ganz vorne zu landen.

Dort ist die Österreicherin derzeit hinter Maze und Maria Höfl-Riesch Dritte, Gesamt- und RTL-Wertung sind aber längst eine Beute von Rekordjägerin Maze. "Die Kugel kriegt eben nur die Erste. Es ist trotzdem schön, wenn man ganz vorne dabei ist und zeigen kann, dass man zu den Besten gehört", hielt dem die Österreicherin entgegen. "Wir haben noch eine harte Woche vor uns. Die Saison war aber schon gut und ich fühle keine Anspannung mehr. Alles was kommt, ist Draufgabe."

Brem als 4. mit Karriere-Hoch
Maze verpasste zwar ihren zehnten Saisonsieg, liegt mit 21 Podestplätzen aber nur noch einen hinter dem Saisonrekord von Hermann Maier. "Es ist unglaublich. So weiterzufahren wird schwierig. Ich will aber all meine Energie nutzen, auch wenn ich schon etwas müde bin", sagte die 29-jährige Slowenin, die bei 2.154 Punkten hält und damit bereits mehr als tausend Punkte Vorsprung auf ihre erste Verfolgerin hat.

Auch eine Einmaligkeit in einer Rekordsaison, in der Maze alle fünf Kristallkugeln gewinnen kann. Die Nagelprobe erfolgt schon am Sonntag im Slalom, denn da kann die 33 Punkte vor Maze in Front liegende US-Weltmeisterin Mikalea Shiffrin im vorletzten Saisonrennen schon alles klar machen. "Heute war auch ein zweiter Platz super. Aber für mich ist Sonntag der wichtigste Tag", gab sich Maze kämpferisch.

Zettel ausgefallen
Während Zettel ihren Sturz bedauerte, aber auch Glück hatte, auf dem schnittigen Frühjahres-Schnee nicht zu stürzen, hatte Tanja Poutiainen nicht so viel Glück. Die routinierte Finnin wurde von einer Welle ausgehoben, stürzte bei der Landung und wurde mit Verdacht auf eine Kreuzbandverletzung im linken Knie ins Krankenhaus gebracht.

Brem wiederum bewies, dass sie sehr wohl ein Thema für einen WM-Start gewesen wäre. "Das ist Wahnsinn nach der harten Zeit. Ich musste in Schladming zuschauen, aber endlich habe ich die Leistung auf den Punkt gebracht", freute sich die 24-jährige Tirolerin. "Im ersten Durchgang hatte ich noch einen großen Fehler, den habe ich im zweiten weggelassen. Die Form wäre perfekt jetzt, aber das war sie auch schon im Oktober. Jetzt ist endlich auch die nötige Lockerheit da."

Poutiainen gestürzt - Noch keine Prognose
Über den Gesundheitszustand von Tanja Poutiainen wird es voraussichtlich erst am Montag verlässliche Informationen geben. Dies erklärte die Finnin, die nach ihrem Out im Weltcup-Riesentorlauf von Ofterschwang vom medizinischen Personal abtransportiert worden ist, via Twitter. Die ersten Bilder des Sturzes ließen auf eine schwere Knieverletzung schließen, es besteht Verdacht auf Kreuzbandriss.

Eine längere Pause würde die bald 33-jährige Poutiainen zweifellos zurückwerfen, doch offenbar ist sie gewillt, hart für ein Comeback zu kämpfen. Mit ihrem Twitter-Eintrag hielt sie fest, dass sie am vergangenen Samstag mit Bestimmtheit nicht ihr letztes Rennen bestritten hat. Poutiainen hat in ihrer Karriere Olympia-Silber im Riesentorlauf (2006 in Turin), vier WM-Medaillen und elf Weltcup-Rennen gewonnen.

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