Skispringen

Holmenkollen: Kofler verpasst Sieg

14.03.2010

Der Österreicher wurde hinter Simon Ammann und Adam Malysz Dritter.

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© Reuters
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Simon Ammann trug wie in Vancouver seine kultige, weiße Sonnenbrille und strahlte über einen weiteren Triumph. Der 28-jährige Vierfach-Olympiasieger, der zwei Tage zuvor endgültig seinen ersten Gesamtsieg im Skisprung-Weltcup fixiert hatte, bestätigte seine Dominanz am Sonntag beim Finale in Oslo mit seinem neunten Saisonsieg. Der Tiroler Andreas Kofler führte als Dritter das mannschaftlich geschlossene ÖSV-Team an, er flog vor 25.000 Zuschauern mit 139,5 Metern zum Schanzenrekord auf dem neuen Holmenkollen-Bakken.

Kofler mit Rückenwind nach Planica
Ammann übertraf mit 135,5 und 124,5 Metern bei stark wechselnden Bedingungen den Polen Adam Malysz um 9,0 Punkte. Dieser hatte sich mit Bestweite im Finale (136,5 m) vor tausenden Landsleuten auf den zweiten Rang verbessert, der 39. Sieg war aber dennoch außer Reichweite. In der Weltcup-Gesamtwertung hatte Ammann 281 Punkte Vorsprung auf den achtfachen Saison-Gewinner Gregor Schlierenzauer, der vor der kommenden Skiflug-WM mit dem zwölften Rang vorlieb nehmen musste. Nach dem ersten Durchgang nur Neunter, vermochte sich der Tiroler bei schwierigen Bedingungen im zweiten Durchgang - mit der Sonne verschwand auch die Thermik - nicht zu verbessern und war entsprechend enttäuscht.

Kofler bilanzierte hingegen positiv. Der Olympia-Vierte hatte im ersten Durchgang die Verhältnisse zu einem idealen Sprung zur Bestweite genützt. "Das ist mein erster Schanzenrekord und wirklich ein erfreulicher Weltcup-Abschluss. Jetzt fahre ich positiv gestimmt nach Planica", freute sich der zweifache Team-Olympiasieger.

Zauner hofft auf Teamplatz
David Zauner zeigte einmal mehr sein großes Potenzial, belegte wie in Lillehammer den vierten Rang, diesmal nur einen Zehntelpunkt hinter dem Podest. "Der geringe Rückstand als Vierter ist etwas bitter, aber ich bin mit den Sprüngen total zufrieden", sagte der Steirer, der sich nun als Neuling sogar einen Teamplatz bei der Skiflug-WM erhofft. Hinter ihm folgten Thomas Morgenstern und Martin Koch auf den Rängen fünf und sechs.

Cheftrainer Alexander Pointner wollte über Vor- und Nachteile einzelner Springer durch die wechselnden Winde gar nicht viel reden, er hob das starke Mannschaftsgefüge hervor, das im neuerlich überlegenen Gewinn des Nationencups seinen Ausdruck fand. "Alle sieben Springer unter den ersten zwölf, das hat es wohl noch nicht gegeben", freute sich der Tiroler. "Unsere mannschaftliche Überlegenheit hat sich in allen Bewerben seit den Winterspielen widergespiegelt." Ammann sei in dieser Saison stärker gewesen. "Aber wir waren bei allen Siegerehrungen beim Finale dabei."

Zum Saison-Abschluss werden von Donnerstag bis Sonntag in Plancia bei den Skiflug-Weltmeisterschaften noch Einzel- und Team-Gold vergeben. Die ÖSV-Truppe wird am Mittwoch und Donnerstag in zwei Etappen anreisen, das WM-Team ist noch nicht offiziell, aber es werden wohl Schlierenzauer, Morgenstern, Kofler, Loitzl, Koch und Zauner anreisen.

Endklassement:

1. Simon Ammann (SUI) 267,7 (135,5/124,5)

2. Adam Malysz (POL) 258,7 (128,5/136,5)

3. Andreas Kofler (AUT) 251,5 (139,5/116,0)

4. David Zauner (AUT) 251,4 (134,0/126,0)

5. Thomas Morgenstern (AUT) 246,8 (130,0/118,5)

6. Martin Koch (AUT) 245,1 (134,0/123,5)

7. Björn Einar Romören (NOR) 244,2 (137,0/121,5)

8. Antonin Hajek (CZE) 242,1 (125,5/133,5)

9. Wolfgang Loitzl (AUT) 241,2 (124,0/128,5)

10. Manuel Fettner (AUT) 240,6 (126,0/137,0)

11. Anders Bardal (NOR) 240,5 (130,5/131,5)

12. Gregor Schlierenzauer (AUT) 237,1 (125,5/119,5)

13. Jakub Janda (CZE) 236,0 (122,0/133,5)

14. Peter Prevc (SLO) 233,9 (127,5/129,5)

15. Anders Jacobsen (NOR) 233,0 (130,5/116,5)

16. Kalle Keituri (FIN) 226,9 (132,5/117,5)

17. Robert Kranjec (SLO) 226,8 (135,0/112,0)

18. Tom Hilde (NOR) 224,4 (119,5/126,0)

19. Noriaki Kasai (JPN) 224,0 (122,5/126,5)

20. Harri Olli (FIN) 222,2 (128,5/117,5)

21. Emmanuel Chedal (FRA) 221,4 (123,0/125,5)

22. Kamil Stoch (POL) 216,4 (123,0/122,0)

23. Daiki Ito (JPN) 214,9 (124,0/119,5)

24. Jernej Damjan (SLO) 211,0 (128,5/110,0)

25. Matti Hautamäki (FIN) 202,9 (121,5/116,5)

26. Stefan Hula (POL) 200,9 (123,5/117,5)

27. Sebastian Colloredo (ITA) 200,3 (129,5/110,0)

28. Lukasz Rutkowski (POL) 191,6 (128,0/105,0)

29. Atle Pedersen Rönsen (NOR) 188,5 (122,0/108,5)

30. Andreas Stjernen (NOR) 175,7 (126,5/105,0)

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