Oberstdorf-Quali

Knallerduell für Morgenstern

28.12.2010


Weltcup-Leader lässt Quali aus, muss Mittwoch gegen Malysz ran.

Zur Vollversion des Artikels
© EPA
Zur Vollversion des Artikels

Die Topfavoriten für den Gesamtsieg bei der 59. Vierschanzen-Tournee haben am Dienstag vor 5.500 Zuschauern nach dem Training auf den Qualifikationssprung verzichtet. Allen voran Weltcup-Leader Thomas Morgenstern, Titelverteidiger Andreas Kofler und auch der vierfache Olympiasieger Simon Ammann (Schweiz). Sie müssen daher im K.o-Duell am Mittwoch gegen starke Springer antreten.

Morgi nach Training schon zufrieden
Der vierfache Saisonsieger Morgenstern ließ es nach Sprüngen auf 135 und 132 m im Training (zweimal Punktebester) gut sein, er war ja wie auch der Rest der Top Ten der Weltcup-Wertung ohnehin qualifiziert. "Was soll ich noch mehr tun? Ich habe zwei sehr gute Sprünge im Training gemacht und fühle mich sehr wohl", berichtete der 24-jährige Triple-Olympiasieger. Morgenstern ist erstmals nach einer Woche Pause, als er in Engelberg zwei Siege und einen zweiten Platz geholt hatte, wieder gesprungen. "Es fühlt sich gut an! Weniger ist oft mehr." Er trifft im K.o.-Durchgang auf den Polen Adam Malysz.

Auch Kofler pokert
Ähnlich sah es auch der Vorjahressieger auf der Schattenberg-Schanze und Gesamtsieger 09/10. Kofler reichte ein guter Sprung im ersten Versuch (132 m), der zweite war mit 120,5 aber nicht so überzeugend. "Ich habe meine sieben Zwetschken beisammen. Heute war es okay, der zweite Sprung war nicht optimal, aber ich weiß, was ich zu tun habe. Mein Ritual setzt sich fort. Mein Gefühl ist sehr positiv", erklärte der zweifache Mannschafts-Olympiasieger, der am Sonntag vor Weihnachten die Tournee-Generalprobe in Engelberg gewonnen hatte. Kofler bekommt es mit dem Finnen Matti Hautamäki zu tun.

Ammann im Training zurück
Simon Ammann hätte nach außen hin vielleicht durchaus noch ein Sprung gutgetan, denn 125,5 bzw. 114 m entsprachen nicht wirklich seiner Ankündigung, dass er die "Tournee gewinnen wird". Zunächst sollte er das K.o.-Duell gegen den Finnen Ville Larinto gewinnen.

Thurnbichler disqualifiziert
Zu einer doch ungewöhnlich scharfen FIS-Reaktion hat sich der Materialkontrollor Sepp Gratzer entschlossen. Dieser hatte von Stefan Thurnbichler, der erst im letzten Moment das siebente ÖSV-Ticket für die Tournee geholt hatte, die vorgeschriebene Körperhaltung bei der Vermessung des Anzuges verlangt. Thurnbichler hatte darauf erwidert, er stehe so wie immer da. "Dann bin ich wegen Verweigerung disqualifiziert worden, weil ich nicht richtig da stehe. Es tut einfach nur weh. Mein Anzug passt", meinte der Tiroler.

Gratzer erklärte die Entscheidung mit klaren Richtlinien. "Thurnbichler wurde viermal aufgefordert, sich so hinzustellen, dass wir den Anzug vermessen können, aber er hat es viermal verweigert. Er ist auf den Zehen gestanden." Pointner zeigte für beide Seiten Verständnis und will keinen Protest einlegen. Aus seiner Sicht wäre es besser gewesen, wenn Thurnbichler, der aus dem Kontinentalcup kommt, mit dem neuen Anzug von selbst schon im Training zur Vermessung gegangen wäre.

Pointner zuversichtlich
Der ÖSV-Cheftrainer ist aber mit den Auftritten vor allem von Morgenstern und Kofler sehr zufrieden. "Morgenstern war im Training jeweils der Weiteste, Kofler war einmal Zweiter. Sie haben sich gut auf die Schanze eingestellt. Das gibt Zuversicht."

Deutsche Adler im Aufwind
Einen deutlichen Aufwärtstrend hat das deutsche Team erkennen lassen. Felix Schoft war nach einem 139-m-Satz Bester der Qualifikation, gefolgt von Martin Schmitt (ex aequo mit Pawel Karelin/RUS). "Wir finden langsam zurück in die Spur. Schön, dass es zum Auftakt der Tournee klappt. Wir waren nicht so schlecht, wie es die Ergebnisse ausgesagt haben", meinte Schmitt zur starken Performance - elf deutsche Springer sind qualifiziert. Mit von der Partie ist auch Noriaki Kasai - der Japaner bestreitet bereits seine 20. Tournee (!).

Folgende K.o.-Paarungen (die Sieger der 25 Duelle plus die fünf Punktebesten steigen ins Finale auf) haben die ÖSV-Adler erwischt: Kofler - Matti Hautamäki (FIN), Morgenstern - Adam Malysz (POL), Janne Ahonen (FIN) - Manuel Fettner, Taku Takeuchi (JPN) - Martin Koch, Michael Hayböck - Shohei Tochimoto (JPN), Michael Neumayer (GER) - Wolfgang Loitzl; Simon Ammann (SUI) springt gegen den Finnen Ville Larinto, den Besten der Qualifikation.

Nächste Seite: Der Liveticker zum Nachlesen

17.05 Uhr: Damit ist die Quali beendet. Sie endet mit einem Doppelsieg Finnlands und einigen Knallerduellen. So z.B. Morgenstern - Malysz und Kofler - Hautamäki.

17.04 Uhr: Großartiger Sprung auch vom Finnen Ville Larinto, der auf 137,5 m segelt und damit die Führung übernimmt. Als letzter Springer nun der Finne Matti Hautamäki. Auch ganz stark! 136 m und Platz 2.

17.03 Uhr: Adam Malysz aus Polen bestätigt einmal mehr seine Hochform. 134 m bedeuten Platz 1!

17.02 Uhr: Der Norweger Johan Remen Evensen erwischt einen ganz ordentlichen Sprung - 127 m. Sein Landsmann Tom Hilde macht es noch eine Spur besser - 133 m und Platz 2.

16.59 Uhr: Wolfgang Loitzl mit seinem besten Sprung am heutigen Tag: 127,5 m und Platz 19. Als nächster der Japaner Daiki Ito macht es besser - 130,5 m.

16.57 Uhr: Weiter geht es mit den bereits vorqualifizierten Springern. Für diese Springer geht es jetzt nur mehr darum, die Gegner für die k.o.-Paarungen zu ermitteln.

16.56 Uhr: Jetzt Manuel Fettner. Toller Sprung des Österreichers, der auf 131 m kommt. Mit Pluspunkten für Rückenwind ergibt das Rang 9 und die sichere Qualifikation für den Hauptbewerb am Mittwoch. Anders Bardal aus Norwegen ist der letzte Springer, der sich noch qualifizieren muss. Er kommt auf 128,5 m und erledigt seine Aufgabe damit souverän.

16.54 Uhr: Anders Jacobsen aus Norwegen segelt auf 132,5 m und Platz 3 - damit sprengt er die deutsche Phalanx an der Spitze. Der Russe Pavel Karelin auch ganz stark. Er kommt auf 133 m und schiebt sich damit sogar auf Platz 2.

16.52 Uhr: Der letzte Deutsche, Severin Freund. Auch er stark - 129,5 m. Und jetzt endich wieder ein Österreicher, Martin Koch. Der Kärntner zeigt einen ansprechenden Sprung auf 130 m - Platz 11.

16.50 Uhr: Wieder brandet Jubel am Fuß der Schattenbergschanze auf - Michael Neumayer geht über den Bakken. Er landet bei 127 m - etwas schwächer als das Gros seiner Landsleute, aber noch immer locker ausreichend für die Quali. Der Pole Kamil Stoch springt stark. 132 m und Rang 6.

16.48 Uhr: Rune Velta aus Norwegen kann da nicht mithalten - 122,5 m. Der Japaner Shohei Tochimoto kommt auch nicht an die Topweiten heran - 125,5 m.

16.46 Uhr: Weiter geht es mit dem Norweger Björn-Einar Romören, der grippegeschwächt an dne Start geht und trotzdem auf 129,5 m segelt. Der nächste Deutsche: Stephan Hocke. Fliegt auch er auf der Euphorie-Welle seiner Landsleute? Ja! Hocke landet bei 132,5 m und springt damit auch ganz vorne rein - Platz 3!

Stand nach 45 Springern
1. Felix Schoft GER
2. Martin Schmitt GER
3. Richard Freitag GER
4. Michael Uhrmann GER
5. Vladimir Zografski BUL
9. Michael Hayboöck AUT

16.44 Uhr: Emanuel Chedal aus Frankreich landet auch bei 126 m.

16.43 Uhr: Der Tscheche Roman Koudelka kann da nicht mithalten - nur 119,5 m. Sein Landsmann Jakub Janda macht es besser - 126 m und damit souverän die Quali geschafft.

16.41 Uhr: Der Pole Jan Hula kämpft sich auf 123 m. Peter Prevc aus Slowenien zeigt einen tollen Sprung auf 128,5 m.

16.38 Uhr: Der japanische Routinier Noriaki Kasai muss schon bei 120 m runter - für ihn ist es bereits die 20. (!) Vierschanzen-Tournee. Mit der Startnummer 40 kommt der Tscheche Jan Matura ebenfalls nur auf 120 m.

16.37 Uhr: Der heuer eigentlich starke Russe Kornilow kommt nur auf 121 m. Wie geht's Michael Hayböck? Gut! Der junge Österreicher landet bei 128,5 m und qualifiziert sich damit locker für den Bewerb.

Stand nach 36 Springern
1. Felix Schoft GER
2. Martin Schmitt GER
3. Richard Freitag GER
4. Michael Uhrmann GER
5. Vladimir Zografski BUL

16.35 Uhr: Der Japaner Taku Takeuchi springt auf 125,5 m. Richard Freitag aus Deutschland macht es seinen Landsleuten nach und springt mit dem Publikum im Rücken auf 133 m.

16.34 Uhr: Während der finnische Oldboy Janne Ahonen auf 123 m kommt wird bekannt, dass mit Simon Ammann der dritte absolute Top-Springer die Qualifikation auslässt.

16.33 Uhr: Jetzt kennen wir auch den Grund für die Disqualifikation von Stefan Thurnbichler. Beim Österreicher gab es Probleme bei der Anzugsvermessung nach seinem Sprung. Thurnbichler habe sich nicht "richtig hingestellt", auch nach mehrmaliger Aufforderung...

16.32 Uhr: Der Italiener Sebastian Colloredo kommt auf 121,5 m, der Slowene Robert Kranjec auf 129,5 m.

16.30 Uhr: Der nächste Deutsche mit einer Leistungsexplosion: Michael Uhrmann setzt einen Sprung bei 132,5 in den Auslauf. Und Pascal Bodmer? Nicht ganz so stark - 122,5 m.

16.29 Uhr: Der Tscheche Lukas Hlava kommt auf 124 m. Der Bulgare Vladimir Zografski auf ansehnliche 129,5 m.

16.27 Uhr: Dafür setzt der deutsche Lokalmatador Martin Schmitt eine richtige Bombe in den Auslauf - 132,5 m und Platz 2!

16.26 Uhr: Aus österreichischer Sicht verkommt diese Quali langsam zur Farce: Thurnbichler disqualifiziert und nach Thomas Morgenstern scheint auch Andreas Kofler auf seinen Quali-Sprung zu verzichten...

16.25 Uhr: Mit Startnummer 25 landet der Finne Juha-Matti Ruuskanen bei 108,5 m. Der Pole Marcin Bachleda kommt auf 117,5 m.

16.24 Uhr: Der Slowene Juri Tepes kommt auf 119 m, der Tscheche Borek Sedlak auf 120,5 m.

16.23 Uhr: Eigentlich eine Frechheit: Thurnbichler wurde wegen einer abfälligen Geste nach seinem Sprung disqualifiziert...

16.22 Uhr: Der Koreaner Heung-Chul Choi kommt auf 117 m. Der Italiener Andrea Morassi landet bei 116,5 m. Und jetzt gibt es auch die zweite Disqualifikation. Diesmal hat es leider den Österreicher Stefan Thurnbichler erwischt.

Stand nach 20 Springern:
1. Schoft GER 139 Pkt.
2. Koivuranta FIN 131,6
3. Mechler GER 130,6
5. Thurnbichler AUT 119,4

16.20 Uhr: Der Russe Roman-Sergeeivch Trofimov muss bei 113 m zur Landung ansetzen - wenigstens ein paar Meter weiter als die Springer zuvor. Mal schauen was der Slowene Primoz Pikl zusammenbringt - er ist ja doch schon ein erfahrener Mann im Weltcup. Jawohl, Pikl kommt auf 121,5 m - bei den derzeitigen Verhältnissen ist das ok.

16.18 Uhr: Auch den Ukrainer Voldymir Boschchuk holt es schon bei 107 m herunter. Da stellt sich natürlich die Frage: liegt es an der Qualität der Springer oder doch an den immer schlechter werdenden äußeren Bedingungen? Der Pole Krzystof Mietus landet auch nur bei 108 m.

16.17 Uhr: Weiter geht es mit dem Finnen Kalle Keituri, der jedoch einen veritablen Absturz auf 118,5 m zu verzeichnen hat. Bei immer stärker werdenden Schneefall muss auch Nikolay Karpenko schon bei 115 m die Landeklappen ausfahren.

16.15 Uhr: Ein alter Bekannter gibt hier sein Weltcup-Comeback: Der Russe Dimitri Wassiliew landet nach einer Verletzungspause bei 121,5 m. Das wird wohl zuwenig für die Quali sein. Der Ukrainer Alexander Lazarovych landet bei 105 m und ist damit Letzter.

16.13 Uhr: Anssi Koivuranta, ein ehemaliger Kombinierer und damit der David Zauner Finnlands, zeigt einen tollen Sprung auf 133 m. Jetzt aber der erste ÖSV-Springer: Stefan Thurnbichler. Naja, mäßig. 126,5 m trotz Aufwindes. Das bedeutet nur Rang 5. Um die Quali muss er da noch ein wenig zittern.

16.11 Uhr: Nichtsdestotrotz wird natürlich in der Quali weiter gesprungen. Der Japaner Watase kommt auf 119 m, der Koreaner Hyun Ki Kim auf 120 m. Die Startnummer 2, Daniel Wenig, wurde mittlerweile disqualifiziert - leider kennen wir den Grund nicht. Es wird sich aber wohl um eine Unregelmäßigkeit bei der Ausrüstung handeln.

16.09 Uhr: Durch den Verzicht von Morgenstern ist auch schon eines klar: Der Kärntner wird gegen den Sieger der Quali antreten müssen. Der Verlierer dieses Duells wird dann wohl als "Lucky Loser" in den Finaldurchgang aufsteigen.

16.09 Uhr: Weiter im Bewerb: Der Pole Kubacki landet bei 126,5 m, der Kasache Korolew bei 111,5 m. Beide deutlich kürzer als die jungen Deutschen, die rechtzeitig zur Tournee in Form zu kommen scheinen.

16.08 Uhr: Und jetzt erreicht uns auch die Nachricht, dass Thomas Morgenstern die Qualifikation auslässt. "Wozu soll ich springen?", so der Weltcup-Leader, "Meine beiden Trainingssprünge waren gut."

16.07 Uhr: Noch zwei Deutsche: Felix Schoft reißt im Auslauf jubelnd die Arme in die Höhe - 138 m! Auch locker die Final-Quali. Mal schauen, wie lange die Jury da zuschaut, bevor der Anlauf verkürzt wird. Andreas Wank darf noch von Luke 17 spirngen. Er jetzt doch deutlich kürzer - "Nur" 128 m.

16.05 Uhr: Julian Musiol kommt auf 122,5 m, Maximilian Mechler landet bei 132 m - da freut sich auch Werner Schuster, der österreichische Trainer der Deutschen. Mechler sollte die Quali für den Bewerb morgen damit locker geschafft haben.

16.03 Uhr: Ungleich besser macht es da Daniel Wenig, der auf 121 m kommt.

16.02 Uhr: Los geht's. Am Anfang gleich ein Paket mit deutschen Springern, die das "nationale Kontingent" in Oberstdorf und Garmisch voll ausnützen. Marinus Kraus landet bei 112 m.

15.59 Uhr: Die Bedingungen für die Springer heute nicht ganz einfach. Es schneit in Oberstdorf, dafür scheint derzeit der Wind keine allzugroße Rolle zu spielen. Die Quali startet jedenfalls einmal von Gate 17.

15.57 Uhr: Die Startnummern der ÖSV-Adler in der Qualifikation: Thurnbichler 12, Hayböck 38, Koch 53, Fettner 56, Loitzl 58, Kofler 66, Morgenstern 67

15.40 Uhr: Vor wenigen Momenten ging das Training in Oberstdorf zu Ende. Die Platzierungen der Österreicher: Morgenstern 1., Fettner 6., Hayböck 8., Koch 14., Kofler 22., Loitzl 32., Thurnbichler 34. Überraschend stark die Deutschen, die auf die Ränge 2 (Neumayer) und 3 (Schmitt) kamen.

15.30 Uhr: Von den ÖSV-Adlern sind Thomas Morgenstern, Andreas Kofler und Wolfgang Loitzl aufgrund ihrer Weltcup-Platzierungen fix qualifiziert. Für sie geht es heute lediglich darum, ihren Gegner für den bei der Tournee angewandten K.o.-Modus herauszufinden. Manuel Fettner, Martin Koch, Michael Hayböck und Stefan Thurnbichler müssen sich erst für die besten 50 Springer qualifizieren.

15 Uhr: In knapp einer Stunde startet die Quali zum ersten Tournee-Bewerb in Oberstdorf. Hier ein Blick auf das Schanzenprofil.

 

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel