Immer optimistisch

Liensberger beendet Horrorzeit mit "besonderer" Bronze-Medaille

15.02.2025

Katharina Liensbergers unbändiger Optimismus hat sich ausgezahlt. Nach Seuchenjahren carvte die Doppel-Weltmeisterin von 2021 zum WM-Abschluss der Frauenbewerbe in Saalbach zum persönlichen Befreiungsschlag in Form von Slalom-Bronze.

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"Diese Medaille hat einen unglaublichen Wert", betonte Liensberger und erinnerte an schwierige Tage: "Das hört sich so leicht an: Einmal ganz oben sein und sich dann wieder zurückzukämpfen. Es ist keine leichte Angelegenheit."

Seit 2021 in Cortina d'Ampezzo, als Liensberger zweimal Gold (Slalom und Parallel-Einzel) und Bronze (Riesentorlauf) geholt hatte, erwartet sich die Öffentlichkeit vom ÖSV-Star Siege, Podestplätze und Medaillen. Unabhängig vom Ergebnis immer mit dabei: ihr Winken im Zielraum, an dem sich nicht wenige Skifans reiben. Und: ein Mindset, das den Medien und dem Publikum zumeist ausschließlich die positive Seite der Medaille offenbart.

"Bin privilegiert"

"Heute ist sie dafür belohnt worden, dass sie immer an sich glaubt und mit Niederlagen auf ihre eigene Art umgeht", sagte ÖSV-Cheftrainer Roland Assinger. "Sie sieht immer was Positives." So zog sich Liensberger aus der Negativspirale, in der sie nach einem völlig missglückten Trainer-Engagement zwischenzeitlich festgesteckt war. Mit der Kraft der positiven Gedanken regelt sie nicht nur Rückschläge, sondern ihren ganzen Alltag als Athletin und Mensch.

"Ich bin superhappy mit der Medaille", konnte Liensberger am Samstag sagen. Als Skirennfahrerin zählt sie sich zu einigen Auserwählten. "Ich bin privilegiert, dass ich das machen darf. Das habe ich mir auch heute gedacht, es ist so schön, da Skirennfahren zu dürfen, einfach traumhaft. Mit dem Gefühl ist vieles möglich. Wenn man liebt, was man tut, kann man viel im Leben erreichen."

Es zählt nur die Medaille

Das Sportlerleben hat Liensberger mittlerweile einiges gelehrt. "Auch wenn es oft wirklich hart ist, man muss immer dranbleiben. Dass da jetzt wirklich so ein Traum von mir in Erfüllung gehen darf, ist wunderschön. Das vor Heimpublikum ist wahrscheinlich etwas Einzigartiges in meiner Karriere."

Dass sie als Halbzeit-Zweite noch einen Platz verlor und Bronze in den letzten Toren um 2/100 rettete, spielte für Liensberger keine Rolle. "Vielleicht war die Fahrt nicht optimal, aber das Ergebnis ist wunderschön. Dieses Gefühl, hier abzuschwingen, nehme ich mit."

Jahre wie WM-Song

Sie habe im Starthaus die Menschenmenge gesehen. "Ich habe mir gedacht: Jetzt ist der Moment. Gib einfach alles und schau, was dabei rauskommt." Ihre bereits vierte WM-Einzelmedaille reihte sie ganz hoch ein. "Es waren unglaubliche Höhen und Tiefen - wie dieser WM-Song ("Highs and Lows", Anm.) hier so passend ist. Noch mehr Bedeutung hat, dass ich das vor meinen Leuten, vor Heimpublikum machen darf."

Kampfansagen Richtung Weltcup-Finale, im Slalom-Weltcup liegt sie drei Rennen vor Schluss 116 Punkte hinter Weltmeisterin Camille Rast zurück, kamen Liensberger auch in der Euphorie keine aus. "Natürlich will man immer mehr und weiter nach oben. Aber für heute heißt es, das zu genießen. Es ist wirklich schön, ich bin sehr dankbar."

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