100.000 in Schladming

Schladming: Mega-Party trotz Ski-Pleite

09.02.2013

Wieder nur Blech für ÖSV-Sportler: Aber die tausenden Sport-Fans feiern trotzdem.

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Bundesprä­sident Heinz Fischer schwenkt aufgeregt die Nationalfahne, Kanzler Werner Faymann hält es nicht mehr auf seinem Sitz, und selbst Hollywood-Superstar Kevin Costner ist da: Die Herrenabfahrt in Schladming ließ niemanden kalt.
Dabei ist die WM bisher sportlicher enttäuschend: Klaus Kröll wurde in der Abfahrt nur Vierter (siehe unten). Der Stimmung in der WM-Stadt tut das dennoch kaum einen Abbruch.

25 Hektoliter Bier werden jetzt täglich getrunken
Allein am Samstag waren wieder 40.000 Fans an der Strecke. Insgesamt sollen in zwei Wochen 20.000 Würstel, 1,7 Tonnen Erdäpfel und zwei Tonnen Leberkäse verkauft werden. Das meiste an diesem Wochenende. Zudem fließen jetzt 25 Hektoliter Bier täglich!

Zwar lassen große Namen wie Angela Merkel, Wladimir Putin oder Gérard Depardieu derzeit (noch) auf sich warten. Schon jetzt dabei sind Tschechiens Präsident ­Vaclav Klaus, etliche Landeshauptleute von Gerhard Dörfler (FPK) bis Franz 
Voves (SPÖ), Milliardärin Ingrid Flick und auch Neo-Politiker Frank Stronach.

„Auch wenn ich als Ski-Patriot leide – die Stimmung ist trotzdem hervorragend“, erklärt Schladmings Bürgermeister Jürgen Winter im Gespräch mit ÖSTERREICH. Sein Ziel: Schladming auch nach der WM als Top-Skiort zu positionieren. Noch hat er eine Woche Zeit für sein Vorhaben. Bessere Werbung als das gestrige Konzert von Kevin Costner dürfte er dafür wohl kaum bekommen.
 

Kevin Costner rockte die WM-Bühne in Schladming

Die Ski-WM feierte wie Hollywood. Nach Arnold Schwarzenegger war am Samstag mit Kevin Costner der nächste Filmstar zu Gast. Während Arnie nur als Fan kam, musste der Postman, der mit dem Wolf tanzte, statt der Waterworld nun die WM-Bühne in Zentrum der steirischen Ski-Metropole rocken. ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel hatte ihn als Musiker geholt. Nach mehreren Film- und Regieflops sattelte Costner 2007 auf Country-Rock um und zieht mit der Band Modern West durch die Lande.

Vor dem Gig schüttelte der Filmstar noch viele Hände, unter anderem die von Frank Stronach und Gerhard Dörfler, und absolvierte einen wackeligen PR-Auftritt auf Skiern.

Bei unseren Ski-Stars liegen die Nerven blank

Nur eine Bronzemedaille nach vier WM-Bewerben durch Niki Hosp in der Super-Kombi. Im ÖSV-­Team liegen die Nerven blank. Die Stimmung im Mannschaftshotel Pichlmayrgut ist angespannt. ÖSV-Sportdirektor Hans Pum ehrlich: „Statt dreimal Blech hätten wir uns Medaillen erwartet.“ Ein Bild mit Symbol­charakter: Nach der gestrigen Abfahrtspleite verschwand ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel sauer durch die Katakomben des Zielstadions. Österreich braucht endlich Gold!

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