Nach Raich-Verletzung

Schröcksnadel wütend auf FIS

16.02.2011

Verbandsboss in Rage: "Wir fordern die FIS auf, endlich etwas zu tun."

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© APA - ÖSV-Boss Peter Schröcksnadel
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Die schwere Knieverletzung von Benjamin Raich hat das Fass bei Peter Schröcksnadel zum Überlaufen gebracht. Der Präsident der Österreichischen Skiverbands (ÖSV) forderte am Mittwochabend den Internationalen Skiverband (FIS) zu raschen Änderungen in der Materialfrage auf. "Wir fordern die FIS auf, endlich etwas zu tun. Es muss etwas geändert werden", meinte der Tiroler, der die schwere Verletzung Raichs als "sehr betrüblich" bezeichnete.

Für Schröcksnadel steht fest, dass die zahlreichen laufenden Sicherheitsprojekte der FIS nun rasch Früchte abwerfen sollten. "Man tut nichts, dabei wäre es eigentlich sehr einfach. Die Skier sind zu aggressiv und zu breit, die Skier müssen schmäler und länger werden", sagte Schröcksnadel. "Wir sind verantwortlich für die Sicherheit der Athleten. Und diese Sicherheit muss man ihnen geben."

Herren-Cheftrainer Mathias Berthold wollte sich an der Materialdiskussion nicht beteiligen. "Wir müssen den Fokus jetzt auf andere Dinge legen, jetzt haben wir andere Prioritäten. Aber es gehört sicher etwas gemacht", erklärte Berthold.

Schröcksnadel: "Wir machen da nicht mehr mit"

ÖSTERREICH: Wie sehr trifft Sie Raichs Unfall?
Peter Schröcksnadel: Es war eindeutig das aggressive Material schuld. Der Internationale Skiverband muss jetzt reagieren. Da machen wir nicht mehr mit. Es ist nicht mehr zu verantworten, dass diese Verletzungsserie weitergeht.

ÖSTERREICH: Was fordern Sie als Sofortmaßnahme?
Schröcksnadel: Man muss rasch Entscheidungen treffen. Bis April, damit die Ski-Industrie sich darauf einstellen kann. Schmälere Ski, um die hohe Kurvengeschwindigkeit rauszunehmen. Wenn Bennis Unfall einen Sinn gehabt hat, dann den, dass endlich das Skimaterial entschärft wird.

ÖSTERREICH: Wird Benni Raich zurückkommen?
Schröcksnadel: Wenn er es schafft, fährt er sicher nicht mit diesem Material weiter. Er hat ja selbst seit Jahren davor gewarnt.

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