Aller Druck für ÖSV-Adler lastet auf Teambewerb

21.02.2010

Gregor Schlierenzauer, Thomas Morgenstern, Andreas Kofler und Wolfgang Loitzl sind am Montag (19.00 Uhr MEZ) im olympischen Teambewerb nicht zu beneiden. Denn die Wiederholung des Olympiasiegs von 2006 wird von vielen Fans erwartet, alles andere als Gold wäre schon enttäuschend.

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Zu überlegen haben sich die "Super-Adler" als Team in den vergangenen Jahren präsentiert, auch von der Großschanze im Whistler Olympic Park am Samstag mit den Rängen drei, vier, fünf und zehn. Die Häme der internationalen Presse nach dem gescheiterten Versuch, Simon Ammanns Bindung als illegal aus dem Bewerb zu ziehen, wäre Österreichs Team auch bei Silber sicher. Nicht zuletzt deshalb könnte sich die Aktion rein mental gesehen als Bumerang erweisen.

Zumindest müssen Schlierenzauer, der nach zwei Mal Bronze in den Einzelbewerben doch noch sein erstes Olympia-Gold holen könnte, und Co. sich diesmal nicht mit Ammann beschäftigen. Die Schweiz verfügt nicht über die Dichte, um im Mannschaftsbewerb anzutreten.

"Im Teambewerb wird am Montag jeder mit strahlenden Augen auf der Schanze stehen", kündigte ÖSV-Cheftrainer Alexander Pointner an. "Es wäre tiefstapeln, wenn wir sagen, wir springen nicht um Gold. Aber es springen viele auf hohem Niveau, man darf nie überheblich sein." Die Aufstellung werde erst am Sonntag bekannt gegeben, allerdings ist zu erwarten, dass es beim gleichen Team bleibt. Dem Kärntner Martin Koch droht das Schicksal des Olympiazuschauers.

Am ehesten kann man nach den gezeigten Leistungen den Norwegern zutrauen, Österreich zu fordern. Für Finnland wird es ganz schwer, zumal Janne Ahonen am Samstag im Probedurchgang gestürzt ist. Er ist im ersten Durchgang zwar noch angetreten (125 m), verzichtete dann aber im zweiten. Wegen Verdachts auf eine Seitenbandverletzung war er sogar für den Teambewerb fraglich. Zusätzlich hat Matti Hautamäki im Einzelbewerb mit einem 104-m-Hüpfer im zweiten Durchgang Nerven bewiesen, fiel vom 3. auf den 26. Platz zurück. Auch die Deutschen boten mit Michael Neumayer als Sechstem nur einen Mann in den Top 20 auf.

"Eine Medaille im Mannschaftsbewerb wäre schön, doch zum Abholen gibt's nichts", warnt Tourneesieger Andreas Kofler allzu optimistische Beobachter. Seit dem doppelten Team-Titel bei der WM 2005 haben Österreichs Skispringer sämtliche Mannschaftsbewerbe bei WM (2007 und 2009) und Olympia (2006) gewonnen. Den Nationencup im Weltcup hat Österreich seit 2005 nicht weniger als fünf Mal in Folge gewonnen. Wenn es eine "Goldbank" gibt, dann in diesem Fall.

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