Kröll auf Platz drei

Svindal stellt Bestzeit in Gröden auf

12.12.2012

Sturz von ÖSV-Fahrer Schweiger überschattet Training.

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Gesamt-Weltcup-Leader Aksel Lund Svindal hat Kurs auf seinen ersten Abfahrtssieg in Gröden genommen. Der Norweger war am Mittwoch im ersten Training auf der Saslong der Schnellste. Knapp hinter dem 29-Jährigen, der 2009 den Super-G in Gröden gewonnen hat, landeten der Kanadier Erik Guay (+ 0,04 Sekunden) und der steirische Abfahrts-Weltcup-Gewinner Klaus Kröll (0,10) auf den Plätzen zwei und drei.

Piste lässt Überraschungen zu
Schon beim ersten Training zeigte sich, dass auch heuer in Gröden mit Überraschungen zu rechnen sein wird. Gleich sieben Läufer mit einer höheren Startnummer als 30 schafften es bei klirrender Kälte und Temperaturen von bis zu minus 20 Grad Celsius in die Top 15. Der Italiener Werner Heel (Startnummer 57) wurde Vierter, der US-Amerikaner Steven Nyman (42), 2006 Sensationssieger in Gröden, Fünfter.

ÖSV-Youngster Schweiger stürzt
Der Kärntner Otmar Striedinger fuhr als zweitbester Österreicher mit Nummer 53 noch auf Rang acht, direkt dahinter reihte sich der Salzburger Hannes Reichelt als Neunter ein. Schwer gestürzt in der Ciaslat-Wiese ist hingegen der junge Salzburger Patrick Schweiger. Der 22-Jährige zog sich laut ersten Diagnosen eine Verletzung im linken Knie zu. Schweiger wurde mit dem Hubschrauber geborgen und ins Krankenhaus geflogen. Eine MRI-Untersuchung soll den genauen Verletzungsgrad bestimmen.

Kröll will erstes Gröden-Podium
"Ich bin sehr zufrieden mit dieser Zeit", bilanzierte Kröll nach dem ersten Abtasten. "Die Ciaslat-Wiese hab ich nicht gut erwischt, dementsprechend ist noch einiges drinnen. Da hab ich noch viel Potenzial", meinte der Steirer. "Das ist der einzige Hügel, auf dem ich es noch nie aufs Stockerl geschafft habe. Da hab ich noch eine Rechnung offen", zeigte sich Kröll entschlossen.

Feuz im Ski-Zirkus zurück
Prominenter Zuschauer beim ersten Gröden-Training war der von langwierigen Knieproblemen gequälte Beat Feuz. Der Schweizer, im vergangenen Winter hinter Marcel Hirscher Zweiter im Gesamt-Weltcup, muss sich derzeit mit kleinen Erfolgen bei seiner Therapie zufriedengeben. An ein Comeback im laufenden Winter ist weiterhin nicht zu denken. Sein Tipp für den Fight um den Gesamt-Weltcup lautet Svindal. "Er ist brutal stark heuer."

Miller-Comeback in Schladming?
Feuz ist nicht das einzige Sorgenkind von Head-Rennchef Rainer Salzgeber. Denn Bode Miller plagt sich in der Folge einer Operation im März 2012 ebenfalls nach wie vor mit Knieproblemen herum. Der US-Amerikaner weilt derzeit in seiner Heimat, laut Salzgeber soll er Mitte oder Ende Jänner zum Training nach Europa kommen. Die WM in Schladming hat Miller noch nicht ganz ad acta gelegt, bei perfektem Verlauf könnten die Speed-Bewerbe in der Steiermark zum Thema werden.

"Das ist aber eher ein Wunschtraum", meinte Salzgeber. An ein Karriereende denkt Miller nach wie vor nicht. Die US-Mannschaft absolviert nämlich nach der WM ein Trainingscamp in Sotschi, und spätestens da möchte Miller unbedingt dabei sein. Der 35-Jährige hat also nach wie vor die Olympischen Winterspiele 2014 in Russland im Visier.

Evers trotz Geldwäscheverdacht dabei
Volle Rückendeckung vom US-Team bekommt Andreas Evers, für den Gröden die erste Auslands-Dienstreise seit seiner Ver- und Enthaftung Anfang Dezember ist. Der Salzburger, der der Geldwäsche verdächtigt wird, möchte sich zu den Anschuldigungen öffentlich nicht äußern. Der frühere ÖSV-Abfahrtschef und einstige Vertrauens-Trainer von Hermann Maier ist weiter im Besitz seines Reisepasses und darf reisen und arbeiten.
 

Das Ergbenis vom 1. Training in Gröden
1. Aksel Lund Svindal (NOR) 1:58,73 Minuten
2. Erik Guay (CAN) + 0,04 Sekunden
3. Klaus Kröll (AUT) 0,10
4. Werner Heel (ITA) 0,22
5. Steven Nyman (USA) 0,55
6. Silvan Zurbriggen (SUI) 0,64
7. Alexandre Bouillot (FRA) 0,75
8. Otmar Striedinger (AUT) 0,78
9. Hannes Reichelt (AUT) 0,84

10. Silvano Varettoni (ITA) 0,96
11. Matthias Mayer (AUT) 0,97
19. Georg Streitberger (AUT) 1,45
32. Frederic Berthold (AUT) 1,84
38. Joachim Puchner (AUT) 1,96
39. Markus Dürager (AUT) 2,01
47. Romed Baumann (AUT) 2,41
50. Florian Scheiber (AUT) 2,54
65. Johannes Kröll (AUT) 4,16

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