Nach Wetter-Chaos

Millionenstrafen für Flughäfen?

26.12.2010

Die britische Regierung will die Flughafenbetreiber zur Kassa bitten.

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© Reuters
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Die britische Regierung prüft nach dem witterungsbedingten Chaos vor Weihnachten am Londoner Großflughafen Heathrow gesetzliche Möglichkeiten zur Bestrafung von Airportbetreibern. Die Behörden sollten in entsprechenden Fällen Geldstrafen in zweistelliger Millionenhöhe verhängen können, sagte Verkehrsminister Philip Hammond der Zeitung "Sunday Times". Es sei nicht akzeptabel, dass die spanische Betreibergesellschaft BAA nach den bisherigen Regelungen keine Strafen zu befürchten habe. "Es muss eine Geldstrafe für Betriebsausfälle geben, und es muss größerer Wert auf Leistung und Kundenzufriedenheit gelegt werden", sagte Hammond.

Tausende saßen fest
Der Flughafen Heathrow war vor gut einer Woche wegen des Winterwetters komplett geschlossen worden. Bis zur Wiederaufnahme des Flugbetriebs saßen tausende Reise tagelang in den Terminals fest. Die britische Luftfahrtbehörde hat laut "Sunday Times" bisher keine Möglichkeit, Strafen gegen den Betreiber zu verhängen.

Kritik in Frankreich
Angesichts ausgefallener Flüge und gestrandeter Passagiere hat die Fluggesellschaft Air France den Pariser Flughafen Charles de Gaulle kritisiert. Es sei nicht akzeptabel, dass das Drehkreuz über nicht genügend Enteisungsmittel für Flugzeuge verfüge, sagte der Chef der Gruppe Air France-KLM, Pierre-Henri Gourgeon, am Samstag. Der Flughafen in Roissy bei Paris hatte mitten im Weihnachtsverkehr Enteisungsmittel aus Deutschland und den USA holen müssen, um seine Vorräte aufzufüllen. Umweltministerin Nathalie Kosciusko-Morizet kündigte eine Überprüfung an.

   Wegen der Flugstreichungen mussten Hunderte Passagiere Heiligabend in den Terminals des Flughafens Charles de Gaulle verbringen. Tausende weitere wurden in Hotels untergebracht. Der Flughafenbetreiber Aeroports de Paris machte das Winterwetter für die Lage verantwortlich. "Seit Roissy existiert, haben wir noch nie so etwas gesehen", sagte ADP-Chef Pierre Graff im Sender RTL.

   Auch auf dem Flughafen Brüssel gab es wegen heftiger Schneefälle Probleme im Weihnachtsverkehr. Am Samstag normalisierte sich aber die Lage. Auch in anderen Ländern führten Schnee, Eis und Eisregen zu Weihnachten zu massiven Behinderungen auf Straßen und Schienen.

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