"Kosmos 482"

500-Kilo-Sonde stürzt unkontrolliert auf die Erde

05.05.2025

Die rund 500 Kilogramm schwere Landekapsel hat in den letzten Jahren kontinuierlich an Höhe verloren.

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© Nasa Archives
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Die sowjetische Raumsonde Kosmos 482, Teil des Venera-Programms zur Erforschung der Venus, wird voraussichtlich um den 10. Mai 2025 unkontrolliert auf die Erde stürzen – 53 Jahre nach ihrem Fehlstart. Ursprünglich sollte die Sonde auf der Venus landen, doch eine Fehlfunktion der Trägerrakete verhinderte das Verlassen der Erdumlaufbahn. Um das Scheitern zu verschleiern, wurde sie unter dem Namen Kosmos 482 geführt.

Die rund 500 Kilogramm schwere Landekapsel befindet sich seither in einer stark elliptischen Umlaufbahn, hat aber in den letzten Jahren kontinuierlich an Höhe verloren. Expertinnen und Experten wie der niederländische Astronom Marco Langbroek rechnen mit einem harten Wiedereintritt, da die Sonde extrem robust gebaut wurde – sie sollte eigentlich den extremen Bedingungen auf der Venusoberfläche standhalten. Der Fallschirm, der für eine Venuslandung vorgesehen war, gilt nach über fünf Jahrzehnten im All als funktionsunfähig.

Genaue Absturzstelle ist unklar

Die genaue Absturzstelle lässt sich noch nicht bestimmen. Möglich ist ein Einschlag in einem Gebiet zwischen 51,7 Grad nördlicher und südlicher Breite – also auch in Mitteleuropa. Aufgrund des hohen Wasseranteils auf der Erdoberfläche ist ein Absturz in einen Ozean jedoch am wahrscheinlichsten.

© Wikipedia/Emerezhko
 

Sollte Kosmos 482 tatsächlich als Ganzes auf der Erde aufschlagen, wäre dies vergleichbar mit dem Einschlag eines kleinen Asteroiden. "Auch wenn es nicht ohne Risiko ist, sollten wir nicht zu besorgt sein", sagt Langbroek. Das Objekt sei relativ klein, und selbst wenn es nicht auseinanderbreche, sei "das Risiko ähnlich hoch wie bei einem zufälligen Meteoritenfall, von denen es jedes Jahr mehrere gibt. Das Risiko, im Laufe des Lebens von einem Blitz getroffen zu werden, ist größer", so der Astronom. Der bevorstehende unkontrollierte Wiedereintritt eines solch massiven Objekts ist ein seltenes Ereignis in der Raumfahrtgeschichte.

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