Von Drohne

"Angriff auf Putin-Residenz" - Moskau veröffentlicht Video

31.12.2025

Mehrere Tage nach dem von Moskau gemeldeten angeblichen ukrainischen Drohnenangriff auf eine Residenz von Präsident Wladimir Putin hat das russische Verteidigungsministerium Aufnahmen veröffentlicht, die eine Attacke belegen sollen.  

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Ein am Mittwoch verbreitetes Video zeigt in einem Waldgebiet im Schnee liegende Überreste einer Drohne, die bei dem Angriff eingesetzt und abgeschossen worden sein soll. EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas warf Russland ein Ablenkungsmanöver vor.

Der angebliche Angriff sei "gezielt, sorgfältig geplant und in Etappen ausgeführt worden", erklärte das Ministerium. Der russische Außenminister Sergej Lawrow hatte Kiew beschuldigt, die Residenz im Nordwesten Russlands in der Nacht auf Montag angegriffen zu haben. US-Präsident Donald Trump schien diesen Angaben zu glauben und reagierte verärgert. Die Ukraine wies dies als "Lüge" zurück.

EU-Außenbeauftragte Kallas schloss sich der Argumentation Kiews am Silvestertag an. Die russische Behauptung, wonach die Ukraine zentrale Regierungsgebäude in Russland angegriffen habe, sei "eine vorsätzliche Ablenkung". Damit sollen echte Fortschritte der Ukraine und ihrer westlichen Partner auf dem Weg zum Frieden vereitelt werden, betonte die frühere estnische Regierungschefin. "Niemand sollte unbegründete Behauptungen des Aggressors akzeptieren, der seit Beginn des Krieges wahllos die Infrastruktur ⁠und die Zivilbevölkerung der Ukraine ins Visier genommen hat."

"Seltener Fall, dass wir einen nicht detonierten Kampfsatz haben"

In dem von Russland veröffentlichen Video sind ein Uniformierter und Fragmente der Drohne zu sehen. Es gebe einen großen, sechs Kilogramm schweren Sprengsatz an der Drohne "Tschaklun-B". "Es ist ein seltener Fall, dass wir einen nicht detonierten Kampfsatz haben", sagt der Mann mit dem verdeckten Gesicht in dem Video. Auf einem anderen, ebenfalls nicht überprüfbaren Video erzählt ein Mann - angeblich ein Augenzeuge - von Explosionsgeräuschen beim Abschuss der Drohnen.Romanenkow sagte, dass die ukrainischen Drohnen für den Angriff aus den Regionen Tschernihiw und Sumy in der Ukraine abgeschossen worden seien. Ziel des "Terroranschlags" sei Putins Residenz im Gebiet Nowgorod gewesen.

Der Chef der Luftabwehrraketentruppen der russischen Luft- und Raumfahrtstreitkräfte, Alexander Romanenkow, sagte, dass die ukrainischen Drohnen für den Angriff aus den Regionen Tschernihiw und Sumy in der Ukraine abgeschossen worden seien. Ziel des "Terroranschlags" sei Putins Residenz im Gebiet Nowgorod gewesen. Es habe keine Schäden an der Residenz gegeben. Moskauer Medienberichten zufolge verbringt Putin dort bisweilen Wochenenden mit seiner Familie.

Bewohner der betroffenen Region hörten kein Flugabwehrfeuer

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hatte noch am Montag gesagt, es sei nicht nötig, Belege für den Angriff vorzulegen. Die russische Luftabwehr habe ihn abgewehrt. Falls es Trümmern abgeschossener Drohnen gebe, sei dafür das Militär zuständig. Dieses hatte am Montag von insgesamt 89 ukrainischen Drohnen gesprochen, die über verschiedenen Regionen abgefangen worden seien, darunter 18 über dem Gebiet Nowgorod, in dem sich Putins Residenz befindet. Später wurde der Abschuss von 23 weiteren Drohnen über dem Gebiet ergänzt.

Die russische Internetplattform "Sota" hatte zuvor darauf verwiesen, dass nach Angaben von Bewohnern der Region kein Flugabwehrfeuer zu hören gewesen sei. Nach Angaben des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW) fehlten auch die sonst bei Drohnenangriffen üblichen Internet-Berichte über Trümmer oder Brände am Boden. "Die Umstände dieses angeblichen Angriffs entsprechen nicht dem beobachteten Muster von Beweisen, wenn ukrainische Streitkräfte Angriffe auf Russland durchführen", hieß es dort.

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