Um diese Werke geht es

Behörden zeigen den Gurlitt-Schatz

12.11.2013

Verdächtige Werke veröffentlicht. 25 Bilder suchen jetzt ihre Besitzer.

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© Reuters
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21 Monate hatten die Behörden diesen Kunstschatz verschwiegen. 21 Monate, in denen mögliche Erben starben, in denen der 79-jährige Cornelius Gurlitt sich nicht öffentlich darüber rechtfertigen musste, wie die gefundenen 1.406 Kunstwerke überhaupt in seinen Besitz kamen.

Die amerikanische Regierung rügte offen das deutsche Verhalten. Ronald S. Lauder, Präsident des Jüdischen Weltkongresses, warf den Zuständigen Fahrlässigkeit vor: „Die deutsche Regierung muss diese Bilder sichtbar machen“, forderte er. Und: Jetzt ist genau das endlich geschehen.

Hunderte weitere Werke vor der Veröffentlichung
25 Gemälde aus der Münchner Wohnung von Cornelius Gurlitt wurden nun ins Netz gestellt. Darunter Bilder von Chagall, Matisse, Liebermann, Dix, Rodin und Spitzweg. Die Augsburger Staatsanwaltschaft erklärte: „Bei diesen Objekten gibt es den begründeten Verdacht auf Raubkunst.“

Fest steht aber auch: Die jetzt veröffentlichten Bilder sind nur die Spitze des Eisbergs. Denn derzeit werden noch 590 andere Werke der Gurlitt-Sammlung auf den „NS-verfolgungsbedingten Entzug“ hin untersucht.

Unklar ist unterdessen aber noch, welche Rechte enteignete Eigentümer überhaupt haben. Die Verjährungsfrist für Ansprüche von NS-Opfern (30 Jahre) ist längst überschritten. Wird diese allerdings vielleicht doch vom deutschen Staat aufgehoben, weil niemand von dem Nazi-Schatz wusste? Das werden jetzt die Anwälte klären.

D. Müllejans

 

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