"Sandy" zerstört US-Ostküste

Bereits mehr als 80 Tote durch Monster-Sturm

01.11.2012

Viele der Opfer in New York: Mega-Stadt nun ein Paradies für Ratten.

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© AP
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Die Zahl der Opfer des Wirbelsturms "Sandy" ist am Donnerstag das zweite Mal innerhalb weniger Stunden nach oben korrigiert worden. Der Nachrichtensender CNN meldete, dass die Behörden nun von 88 Toten ausgingen. Allein fast die Hälfte, 38 Opfer, seien in der Stadt New York registriert worden. Noch am Morgen war die Totenzahl für die Ostküste der USA mit etwa 50 angegeben worden. 67 Menschen hatte der Sturm schon zuvor in der Karibik in den Tod gerissen.

Unter den Opfern sind viele Menschen, die bisher als vermisst galten. Darunter sind auch zwei kleine Buben. Die Mutter hatte mit den zwei und vier Jahre alten Kindern im Auto zu fliehen versucht, war aber im Wagen von den Wassermassen überrascht worden. Als sie flüchtete, riss eine Welle ihr die beiden kleinen Kinder aus den Armen. Ihre Leichen wurden nach Angaben des Senders NBC am Donnerstag im Schlamm gefunden.
 

Paradies für Ratten

Für New Yorks riesige Rattenpopulation könnte sich Hurrikan "Sandy" mittelfristig als wahrer Segen erweisen. Zwar seien durch die Überschwemmungen im Zuge des Sturms vom Montag (Ortszeit) sicherlich einige Ratten ertrunken, viele ihrer Artgenossen seien aber sicherlich schnell genug an einen sicheren Ort gerannt oder geschwommen, sagte Rick Ostfeld, Wissenschafter des Cary-Instituts für Ökosystem-Studien.

Die überlebenden Nager könnten nun davon profitieren, dass wegen des durch "Sandy" verursachten Stromausfalls und des Hochwassers viele Lebensmittel weggeschmissen oder fortgespült würden. Außerdem sei zu erwarten, dass die Ratten an Orte gespült worden seien, die sie vorher noch nicht besiedelt hätten und die sie nun für sich eroberten, gab Ostfeld zu bedenken.

Der Sturm und seine Folgen stellen das New Yorker Rattenvolk nach Einschätzung des Verhaltensforschers Bora Zivkovic allerdings auch vor Probleme. Vom Hochwasser vertriebene Tiere müssten mit lokalen Ratten um Lebensraum kämpfen, dabei könne es ziemlich aggressiv zugehen. "Dieses Aufeinandertreffen wird entscheiden, wer dominant ist, wer bleibt und wer geht", sagte Zivkovic. Die meisten Ratten würden aber nach dem Rückgang des Hochwassers in ihr angestammtes Gebiet zurückkehren.

Zivkovic geht davon aus, dass der Rattenbestand sich durch schnelle Fortpflanzung zwar bald erholen werde. An eine Vergrößerung glaubt der Wissenschafter allerdings nicht.

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