Bei Box-Events

Boston-Bomber war zweimal in Österreich

23.04.2013

Tamerlan Zarnajew war zum Boxen in Salzburg und in Innsbruck.

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© Bulls Press
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Einer der mutmaßlichen Attentäter von Boston hat sich in den Jahren 2007 und 2009 insgesamt etwa eineinhalb Wochen in Österreich aufgehalten. Der ältere der beiden Brüder, Tamerlan Zarnajew), der bei der Verfolgungsjagd in der Nacht auf Freitag getötet wurde, habe sich im Rahmen von Box-Events in Innsbruck bzw. Salzburg aufgehalten, bestätigte das Innenministerium.

Aus dem Umstand, dass sich Tamerlan Zarnajew vor sechs bzw. vier Jahren für "sehr kurze Zeit und explizit im Rahmen des Boxsports" in Österreich aufgehalten hat, "lässt sich weiterhin nichts ableiten, was Anlass zur Sorge in Österreich gibt", betonte Innenministeriumssprecher Karl-Heinz Grundböck.

Boxtrainer: "Kann mich an Tsarnaev erinnern"
Indes bestätigte der österreichische Boxtrainer Hermann Heim die Teilnahme des mutmaßlichen Bomben-Attentäters Tamerlan Tsarnaev (Zarnajew) am Boxtrainingslager in Salzburg. Heim erinnerte sich, dass das Trainingslager um den 14. März 2009 stattfand. Aus diesem Grund verbrachte der damals 22-jährige Tsarnaev eine Woche in Salzburg. Weitere Details konnte Heim jedoch nicht nennen.

Fast 60 Prozent der Sportler, die er trainiere und trainiert habe, seien Russen, so Heim. Zwar habe es immer wieder "Schwierigkeiten mit ihnen" gegeben, vor allem, wenn Religion zum Thema wurde, erklärt der Boxer. Jedoch sei die Situation in letzter Zeit "viel, viel besser". Gleichzeitig erwähnte Heim aber auch einen seiner Schützlinge, einen 20-jährigen Tschetschenen, der nach seiner letzten Reise in seine Heimat "ein wenig verändert" zurückgekommen sei.

Der 26-Jährige wird von seinem Bruder Dschochar (19)  beschuldigt, der Drahtzieher hinter dem Anschlag gewesen zu sein. Sein Bruder habe damit den Islam verteidigen wollen, erklärte Dzhokhar in einem schriftlichen Verhör im Spital. Den Angaben zufolge handelten die Brüdern allein. Eine internationale Terrororganisation stecke nicht hinter der Tat, soll Dzhokhar Tsarnaev erklärt haben.

Todesstrafe droht
Dzhokhar wird wegen wegen des Gebrauchs von Massenvernichtungswaffen sowie der arglistigen Zerstörung von Eigentum mit tödlichem Sprengstoff der Prozess gemacht. Ihm droht die Todesstrafe.

 Die Attentäter planten nach Einschätzung der Ermittler vermutlich noch weitere Anschläge. Wie der Bostoner Polizeichef Ed Davis dem Fernsehsender CBS sagte, verfügten sie bei ihrer Flucht noch über mehrere selbstgebastelte Sprengsätze und Schusswaffen. In Boston wurde um 14.50 Uhr (Ortszeit, 20.50 Uhr MESZ) eine Schweigeminute für die Opfer der Anschläge abgehalten. Zu diesem Zeitpunkt war die erste der beiden Bomben an der Marathonstrecke explodiert.

Behörden hoben Zahl der Verletzten auf 264 an
Mehr als eine Woche nach dem Anschlag auf den Boston-Marathon haben die Behörden die offizielle Zahl der Verletzten deutlich nach oben korrigiert. In den 26 Krankenhäusern der Stadt seien insgesamt 264 Menschen wegen Verletzungen behandelt worden, die im Zusammenhang mit den beiden Bombenexplosionen gestanden hätten, teilten die Gesundheitsbehörden am Dienstag mit. Zuletzt war die Rede von etwa 200 Verletzten gewesen. Drei Menschen wurden bei dem Anschlag getötet.

 

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