Räumungsklage
Wiener Vermieter will AfD aus Parteizentrale werfen
07.08.2025Der Wiener Immobilienmakler Lukas Hufnagl hat der AfD bereits im März 2025 fristlos gekündigt, doch die Partei weigert sich, ihre Parteizentrale im Norden Berlins zu räumen.
Hufnagl wirft der AfD Vertragsverletzungen, Hausfriedensbruch und rücksichtsloses Verhalten vor – etwa durch eine Wahlparty mit Außenwerbung. "Der AfD war politische Werbung auf meinem Grundstück ausdrücklich untersagt", zitiert "Standard" den Immobilienmakler. Die Folge seien: abgesperrte Gebäude und massive finanzielle Probleme für Hufnagls Firma, da Banken keine Kredite mehr für ein Objekt mit einem rechtsextremen "Verdachtsfall" als Mieter vergeben, berichtet der Immobilienmakler gegenüber der "Süddeutschen Zeitung".
Hufnagl reichte eine Räumungsklage ein
Hufnagl sieht sich durch das Verhalten der AfD an den Rand der Zahlungsunfähigkeit gedrängt. Die AfD bedauert in einer Antwort auf Hufnagls Kündigungsschreiben, dass die Wahlparty nicht vorab mitgeteilt wurde. "Zeitweilig" habe man nur einen kleinen Teil der Wand zum Innenhof mit dem Parteilogo beleuchtet. Für den Vorfall hat die Partei "im Sinne einer gütlichen Einigung" angeboten 10.000 Euro zu zahlen. Doch diese Einigung kam bislang nicht zustande. Hufnagl reichte am 24. Juli eine Räumungsklage beim Landgericht Berlin II ein.
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Wenn das Gericht der Räumungsklage nicht stattgeben würde, dann werde er die AfD erst Ende 2026 los, berichtet "Standard". Denn zu diesem Zeitpunkt laufe der Mietvertrag regulär aus. Hufnagls Anwälte hätten vorsorglich auch fristgerecht gekündigt, heißt es in dem Bericht.
Angesichts der laufenden Räumungsklage will die AfD eine Mediation mit ihrem Vermieter. Vorstandsmitglied Kay Gottschalk sagt gegenüber dem "Berliner Tagesspiegel": "Wir streben gemäß dem Vorschlag des Landgerichts eine Mediation an."