Rückzieher
Drei Bedingungen: DARUM zögert Trump mit Iran-Angriff
21.06.2025US-Präsident Donald Trump machte einen Iran-Rückzieher – das sind die Gründe.
Während es zunächst so aussah, dass ein US-Angriff im Iran unmittelbar bevorstünde, machte US-Präsident Donald Trump am Donnerstag plötzlich einen Rückzieher. Er werde „binnen zwei Wochen“ entscheiden, ob die USA im Krieg intervenieren. Offiziell sprach der Präsident von einer „substanziellen Chance für Verhandlungen“, im Hintergrund dürften aber andere Überlegungen eine Rolle spielen.
Wie das US-Magazin „Axios“ berichtet, stellte Trump drei Bedingungen für einen US-Angriff.
- Zunächst will sich der Präsident sicher sein, dass ein Eingreifen der USA wirklich notwendig ist. Nicht alle in der US-Regierung sind der Ansicht, dass der Iran wirklich an einer Atombombe baue, auch Tulsi Gabbard, Koordinatorin der Geheimdienste, gilt als Kritikerin Israels. Trump soll von seinen Experten auch gewarnt worden sein, dass ein Angriff auf den Iran zu einer ähnlichen Instabilität wie im Irak und Syrien führen könnte.
- Trump will einen längeren Konflikt verhindern. Der US-Präsident will einen iranischen Gegenschlag auf US-Einrichtungen verhindern und nicht in einen jahrelangen Nahost-Krieg verwickelt werden.
- Der US-Präsident will sich sicher sein, dass ein US-Angriff mit GBU-57-Bunkerbrechern auch wirklich zu einem Ende des iranischen Atomprogramms führt.
Trump: Israel "gewinnt" den Krieg aktuell
Trump will diplomatischen Bemühungen eigenen Angaben vom Donnerstag zufolge noch rund zwei Wochen Zeit geben, bevor er eine Entscheidung über eine mögliche Kriegsbeteiligung der USA trifft. Auf dem Weg in sein Wochenende sagte Trump vor Journalisten am Freitag am Flughafen in Morristown im Bundesstaat New Jersey, "zwei Wochen sind das Maximum".
Trump hält die jüngsten Vermittlungsbemühungen der Europäer für nicht zielführend. "Der Iran will nicht mit Europa sprechen. Sie wollen mit uns sprechen. Europa kann dabei nicht helfen", sagte Trump auf die Frage eines Journalisten, ob die Gespräche der Europäer hilfreich gewesen seien. Es gebe aktuell Kontakte der USA mit dem Iran, und man werde sehen, was passiere. Die Außenminister von Deutschland, Frankreich und Großbritannien hatten sich am Freitag in Genf mit ihrem iranischen Kollegen Araghchi getroffen. Die Europäer und auch Teheran wollen die Gespräche fortsetzen.
Araghchi betonte allerdings: "Solange die Angriffe Israels andauern, werden wir mit keiner Partei verhandeln." Zu einer Forderung aus Teheran, wonach es vor Verhandlungen eine Waffenruhe bräuchte, sagte Trump, es sei schwierig, das von Israel zu verlangen, weil Israel in dem Krieg aktuell gewinne. Eine solche Forderung wäre einfacher, wenn die eine Seite nicht die Oberhand hätte.