Wer vorne lag
Enthüllt: So lief der Konklave-Krimi wirklich ab
11.05.2025Nach drei von vier Wahlgängen lag noch Pietro Parolin vorne.
Es war eine Riesen-Überraschung: Der US-Kardinal Robert Francis Prevost ist am Donnerstag zum Papst gewählt worden. Der 69-jährige Ordensmann und Kurienkardinal gab sich den Namen Leo XIV. Der neue Papst ist das 267. Oberhaupt der katholischen Kirche seit dem heiligen Petrus.
Parolin machte Rückzieher
Wie die italienischen Zeitungen "Il Messaggero" und der "Corriere della Sera" übereinstimmend berichten, lag Prevost nach den ersten drei Wahlgängen noch hinter dem vor dem Konklave als Top-Favoriten gehandelten Pietro Parolin zurück. Der Italiener soll schon im ersten Wahlgang rund 40 Stimmen bekommen haben, konnte aber auch im 3. Wahlgang nur 49 Kardinäle überzeugen. Damit stagnierte die Anzahl seiner Unterstützer, Parolin soll deshalb „einen Schritt zurück“ gemacht haben.
Parolin soll in der Mittagspause damit begonnen haben, seine Unterstützer von Prevost (der US-Amerikaner soll im 3. Wahlgang 38 Stimmen bekommen haben) zu überzeugen. Damit wollte der Italiener auch einen extrem konservativen Kardinal wie Peter Erdö aus Ungarn verhindern. Damit habe er die Konservativen überrumpelt: „Sicher ist, dass die Kardinäle, die darauf beharrten, Franziskus' Weg nicht weiterzugehen, überrumpelt wurden“, schreibt die „Corriere della Sera".
Mehr als 100 Stimmen
Die Taktik ging jedenfalls auf. Innerhalb von wenigen Stunden drehte sich das Blatt und Prevost wurde im vierten Wahlgang mit mehr als 100 Stimmen zum neuen Papst gewählt.
Allerdings gibt es für die Berichte keine offizielle Bestätigung. Andere italienische Medien berichten, dass Parolin bereits zu Beginn des Konklaves erklärte, dass er nicht Papst werden wolle.