Schadensersatz

Teurer Fehler: Familie ist nach Lokalbesuch plötzlich reich

05.05.2025

Die Betreiber eines Pubs in England beschuldigten fälschlicherweise eine Familie, ihre Rechnung nicht bezahlt zu haben. Jetzt muss das Lokal eine Entschädigung zahlen.

Zur Vollversion des Artikels
© Google Maps
Zur Vollversion des Artikels

Eine Familie aus Nordirland hat nun 75.000 Pfund (umgerechnet etwa 88.000 Euro) Schadensersatz erhalten, nachdem sie 2024 fälschlicherweise beschuldigt worden war, in einem Pub nicht für ihr Essen bezahlt zu haben, wie "Daily Mail" berichtet. Die beiden Eltern und ihre zwei Kinder wurden vom "Horse and Jockey"-Pub im Städtchen Tideswell öffentlich auf Facebook bezichtigt, eine Rechnung von 150 Pfund (umgerechnet etwa 176 Euro) nicht beglichen zu haben. Die Familie hatte zwei Ribeye-Steaks, zwei Schinkensteaks und mehrere Biere konsumiert.

Später stellte sich heraus, dass sie die Rechnung ordnungsgemäß bezahlt hatten – jedoch hatte ein unerfahrener Mitarbeiter die Zahlung nicht korrekt im Kassensystem verbucht. Bevor der Fehler erkannt wurde, veröffentlichte der Pub jedoch Überwachungsbilder der Familie im Internet, und mehrere Zeitungsberichte griffen die Anschuldigungen auf.

Das Belfast Crown Court stellte fest, dass der Familie dadurch erheblicher Rufschaden und persönliche Belastung entstanden seien. Die betroffene Familie verklagte das Lokal wegen Verleumdung. Ihr Anwalt betonte vor Gericht, dass die Anschuldigungen völlig haltlos gewesen seien und keinerlei Grundlage gehabt hätten.

Verantwortlicher Mitarbeiter entlassen

Im Rahmen einer außergerichtlichen Einigung stimmte der Pub zu, der Familie 75.000 Pfund (umgerechnet etwa 88.000 Euro) sowie deren Anwaltskosten zu zahlen. Zudem räumte der Pub ein, dass es "keine Grundlage" für die Vorwürfe gab, und sprach eine öffentliche Entschuldigung aus. In einer früheren Stellungnahme hatte das Lokal den Vorfall als "ehrlichen Fehler" bezeichnet, jedoch den verantwortlichen Mitarbeiter entlassen.

Die Tochter der betroffenen Familie äußerte sich nach dem Urteil auf Facebook erleichtert, dass die Familie nach zehn Monaten endlich rehabilitiert sei. Sie riet stets mit Karte zu bezahlen, um Beweise zu haben. Viele Nutzer zeigten in Kommentaren ihr Mitgefühl.

Zur Vollversion des Artikels