Sieben Verletzte

Horror-Turbulenzen auf Ryanair-Flug: "Dachte, das Flugzeug bricht auseinander"

05.06.2025

Unwetter in Süddeutschland haben eine Passagiermaschine in schwere Turbulenzen gebracht und zu einer ungeplanten Landung am bayrischen Flughafen Memmingen gezwungen.  

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Wegen neun verletzter Menschen an Bord musste die Maschine am späten Mittwochabend eine Sicherheitslandung im Unterallgäu einlegen. Auch andernorts hatte das Unwetter üble Folgen: Im nahe gelegenen Ulm etwa machte es gleich mehrere Häuser unbewohnbar.

Laut Polizei handelte es sich bei der unplanmäßig gelandeten Maschine um einen Ryanair-Flieger mit 179 Passagieren und sechs Crew-Mitgliedern, der von Berlin nach Mailand unterwegs war. Er geriet während des Flugs in derart heftige Turbulenzen, dass acht Passagiere und ein Besatzungsmitglied verletzt wurden. Drei von ihnen mussten zur Behandlung ins Krankenhaus: ein zweijähriges Kind trug Prellungen davon, eine Frau eine Kopfplatzwunde, eine andere Passagierin klagte über Rückenschmerzen.

Dramatische Szenen

An Bord spielten sich dabei dramatische Szenen ab. "Ich hatte bislang noch nie Angst – aber in dem Moment dachte ich, das Flugzeug bricht auseinander oder überschlägt sich!“, schildert ein Passagier gegenüber der BILD. Ein Crew-Mitglied soll sogar in Tränen ausgebrochen sein. 

Da das Luftamt Südbayern einen Weiterflug nicht genehmigt habe, organisiere die Fluggesellschaft nun Busse für die Weiterreise, teilte die Polizei mit. Die Airline war für Anfragen zunächst nicht erreichbar.

Windhose oder Tornado?

Auch sonst hatten die Einsatzkräfte in der Nacht gut zu tun: In Baden-Württemberg beschädigte das Unwetter mehrere Häuser in Ulm. Im Stadtteil Donaustetten seien die Dächer mehrerer Reihenhäuser abgedeckt worden, sodass sie nicht mehr bewohnbar sind, sagte ein Feuerwehrsprecher. Verletzte gebe es nicht. Die Feuerwehr gehe von einer "kleinen Windhose" aus, die durch zwei bis drei Straßenzüge gezogen sei.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) prüft, ob es sich um einen Tornado handelte. Im Laufe des Tages sollte Klarheit herrschen, sagte ein DWD-Sprecher.

Im Norden Oberbayerns und in der Oberpfalz gab es jeweils etwa 50 Feuerwehreinsätze wegen des Unwetters, in Niederbayern knapp 40. Die meisten beschränkten sich laut Polizei aber auf vollgelaufene Gullys, umgeknickte Bäume oder feuchte Keller. Verletzte gab es nach ersten Erkenntnissen nicht. 

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