Durchbruch

Iran: Jubel & Angst 
wegen Atom-Deal

03.04.2015

Nicht alle sind von der Einigung mit dem Iran begeistert, allen voran der israelische Premier.

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© AFP
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Jubelnde Jugendliche und Autokorsos in den Straßen Teherans. Der Iran feiert die Einigung im jahrelangen Atomstreit. Das Land darf aufatmen: Ein Ende der Wirtschaftssanktionen ist in Sicht. Im Gegenzug gilt fortan eine strenge Beschränkung der Atomanlagen. 25 Jahre lang müssen interna­tionale Kontrollen der Anlagen zugelassen werden.

Exporte
Österreichs Außenminister Sebastian Kurz verweist gegenüber ÖSTERREICH auf die Bedeutung der Vorverhandlungen in Wien im November 2014: „Sie haben einen Beitrag zu diesem ersten Erfolg geleistet, so wurde zum Beispiel in Wien eine Einigung erzielt über den weiteren Fahrplan.“ WKO-Präsident Christoph Leitl betont neue Chancen für die Wirtschaft.

Angst vor Atombombe 
für Israelis nicht gebannt

Kritik übt indes Israels Premier Benjamin Netanjahu: „Eine Vereinbarung, die auf diesem Rahmen aufbaut, gefährdet das Überleben Israels“, erklärte er im Gespräch mit US-Präsident Barack Obama. Die USA aber hoffen, dass der Deal moderate Kräfte im Iran stärkt. Das Regime müsse den Vertrauensvorschuss des Westens jetzt mit Taten rechtfertigen.

Leitl: "Gute Startposition 
für Österreichs Exportfirmen"

ÖSTERREICH: Was bedeutet die Einigung mit dem Iran für Österreichs Wirtschaft?

Christoph Leitl: Ich sehe das sehr positiv, das bringt neue Perspektiven für unsere Unternehmen. Österreich hat im Rahmen der beschränkten Möglichkeiten stets Kontakt gehalten mit dem Iran. Dieses Vertrauen hilft uns: Wenn die Sanktionen wegfallen, können unsere Exportfirmen schneller zur Normalität zurückkehren als andere – eine gute Startposition.

ÖSTERREICH: 2014 hat Österreich Waren für 214 Millionen Euro in den Iran exportiert. Wie viel ist möglich?

Christoph Leitl: Das ist noch nicht abschätzbar. Aber der Iran hat in fast allen Bereichen großen Nachholbedarf – bei Technologie, Infrastruktur, Medizintechnik, auch bei erneuerbarer Energie …

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