Durchbruch

Iran: Jubel & Angst 
wegen Atom-Deal

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Nicht alle sind von der Einigung mit dem Iran begeistert, allen voran der israelische Premier.

Jubelnde Jugendliche und Autokorsos in den Straßen Teherans. Der Iran feiert die Einigung im jahrelangen Atomstreit. Das Land darf aufatmen: Ein Ende der Wirtschaftssanktionen ist in Sicht. Im Gegenzug gilt fortan eine strenge Beschränkung der Atomanlagen. 25 Jahre lang müssen interna­tionale Kontrollen der Anlagen zugelassen werden.

Exporte
Österreichs Außenminister Sebastian Kurz verweist gegenüber ÖSTERREICH auf die Bedeutung der Vorverhandlungen in Wien im November 2014: „Sie haben einen Beitrag zu diesem ersten Erfolg geleistet, so wurde zum Beispiel in Wien eine Einigung erzielt über den weiteren Fahrplan.“ WKO-Präsident Christoph Leitl betont neue Chancen für die Wirtschaft.

Angst vor Atombombe 
für Israelis nicht gebannt

Kritik übt indes Israels Premier Benjamin Netanjahu: „Eine Vereinbarung, die auf diesem Rahmen aufbaut, gefährdet das Überleben Israels“, erklärte er im Gespräch mit US-Präsident Barack Obama. Die USA aber hoffen, dass der Deal moderate Kräfte im Iran stärkt. Das Regime müsse den Vertrauensvorschuss des Westens jetzt mit Taten rechtfertigen.

Leitl: "Gute Startposition 
für Österreichs Exportfirmen"

ÖSTERREICH: Was bedeutet die Einigung mit dem Iran für Österreichs Wirtschaft?

Christoph Leitl: Ich sehe das sehr positiv, das bringt neue Perspektiven für unsere Unternehmen. Österreich hat im Rahmen der beschränkten Möglichkeiten stets Kontakt gehalten mit dem Iran. Dieses Vertrauen hilft uns: Wenn die Sanktionen wegfallen, können unsere Exportfirmen schneller zur Normalität zurückkehren als andere – eine gute Startposition.

ÖSTERREICH: 2014 hat Österreich Waren für 214 Millionen Euro in den Iran exportiert. Wie viel ist möglich?

Christoph Leitl: Das ist noch nicht abschätzbar. Aber der Iran hat in fast allen Bereichen großen Nachholbedarf – bei Technologie, Infrastruktur, Medizintechnik, auch bei erneuerbarer Energie …

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