1.000 Menschen an Bord

Luxus-Kreuzfahrtschiff in Seenot

31.03.2012

Feuer im Maschinenraum der "Azamara Quest": Österreicher wohlauf.

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© Azamara
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Bange Stunden für eine 30-köpfige österreichische Reisegruppe: Auf der Passage von Hongkong nach Singapur brach im Maschinenraum des Luxusliners „Azamara Quest“ (siehe rechts) ein Brand aus. Das Kreuzfahrtschiff mit 1.000 Menschen an Bord trieb hilflos in der Sulu-See vor Borneo.

Feuer
Das Feuer legte die Motoren lahm, der Luxusdampfer war manövrierunfähig. Der Strom fiel aus. Bei tropischen Temperaturen von 35 Grad und extrem hoher Luftfeuchtigkeit streikten die Klimaanlagen. Die 590 Touristen aus Europa und USA kamen aber nicht zu Schaden. Der Brand konnte rasch gelöscht werden.

Die Österreicher konnten sogar schon zu ihren Angehörigen daheim Kontakt aufnehmen, freute sich der Sprecher des Wiener Außenministeriums Peter Launsky-Tieffenthal. Die Versorgung an Bord sei intakt, meldeten die Urlauber. Die Stromversorgung funktioniere und damit auch Kühlschränke und die Klimaanlage. Die Stimmung an Bord sei so ruhig wie die See.

Fünf Mann der Besatzung wurden bei Brand verletzt
Die Reederei bemühe sich, die Gäste bei Laune zu halten: Der Luxusliner solle nun direkt den Hafen in Sandakan auf dem malaysischen Teil von Borneo anlaufen und die Reise dort beenden. Neben der vollen Erstattung des Reisepreises soll jeder Gast einen Kreuzfahrt-Gutschein in gleicher Höhe erhalten.

Fahrt mit 10 km/h
Fünf Mitglieder der Besatzung wurden bei dem Brand durch eine Rauchgasvergiftung verletzt, einer davon schwer. Bordtechniker der „Azamara Quest“ konnten den Antrieb nach Stunden doch noch reparieren. Das Schiff tuckert jetzt mit 10 km/h auf den Hafen Sandakan zu, den sie am Sonntag erreichen soll. Der Fünf-Sterne-Dampfer hatte Hongkong am 26. März verlassen und war nach Stopp in Manila auf den Philippinen unterwegs nach Singapur.

Die Havarie der „Azamara Quest“ ist schon der dritte größere Unfall mit einem Kreuzfahrtschiff in diesem Jahr. Im Jänner lief vor Italien die „Costa Concordia“ auf Grund, dabei kamen mehr als 30 Menschen ums Leben.

Einen Monat später brach auf der „Costa Allegra“ im Indischen Ozean ein Feuer aus und machte das Kreuzfahrtschiff in einer Region manövrierunfähig, in der Piraten immer wieder Schiffe angreifen. Beide Costa-Schiffe gehören zur Reederei Costa Crociere.

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