Serbien-Proteste

Mutter eines der Opfer von Novi Sad hat Hungerstreik unterbrochen

17.11.2025

Dijana Hrka, die Mutter eines der 16 Opfer des vorjährigen Bahnhofunfalls von Novi Sad, hat sich Montagnachmittag nach 16 Tagen entschlossen, ihren Hungerstreik zu beenden. 

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© OLIVER BUNIC / AFP
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Sie glaube, dass sie lebend allen nützlicher sein könne, erklärte die 47-Jährige. In den letzten Tagen haben sich aus den Reihen der demonstrierenden Studenten und Bürger Appelle an Hrka vermehrt, ihren Hungerstreik zu beenden und den Protest zusammen mit anderen Bürgern auf andere Weise fortzusetzen.

Hrka war am 2. November in den Hungerstreik an der Kreuzung neben dem serbischen Parlament getreten. Ihr Zelt konnte sie nicht vor dem Parlament aufstellen, da sich dort seit Monaten die Zelte von Anhängern des serbischen Präsidenten Aleksandar Vučić befinden. Tagelang hatten diese mit lauter Musik versucht, Hrka zu provozieren.

Mehrere Forderungen

Die Forderungen von Hrka an die Behörden bezogen sich allem voran auf die juristische Verfolgung aller, die für den Unfall von Novi Sad verantwortlich sind. Sie verlangte ferner auch die Freilassung aller Studenten aus dem Gefängnis, die in den letzten Monaten wegen Proteste festgenommen worden waren, aber auch die Ausschreibung von vorgezogenen Parlamentswahlen. Keine der Forderungen wurde erfüllt.

Am 1. November 2024 war das Vordach am erst kurz zuvor renovierten Bahnhof von Novi Sad eingestürzt. 16 Personen waren unter etwa 20 Tonnen Beton und Schutt ums Leben gekommen, eine weitere Person überlebte den Unfall. In Expertenkreisen und in der Öffentlichkeit wurde der Unfall auf die Korruption bei den Renovierungsarbeiten zurückgeführt. Serbien steht seitdem in Aufruhr. 

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