22.500 Kilomter für Flucht?

Snowden: Caracas als letzte Chance

08.07.2013

Venezuela stellt dem Hacker ein Ultimatum.

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© Getty Images/REUTERS
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Russlands Geduld mit NSA-Leaker Edward Snowden (30) neigt sich dem Ende zu: Nach ominösen Andeutungen von Präsidenten Wladimir Putin letzte Woche, wurde der einflussreiche Parlamentarier Alexei Pushkow nun deutlicher: „Venezuela wartet immer noch auf eine Antwort auf sein Asylangebot“, twitterte er: „Das ist vielleicht seine letzte Chance, politisches Asyl zu erhalten“. Der junge Amerikaner, der die weltweite Spionage des US-Geheimdienstes NSA enthüllte, wird weiter im Transitbereich des Moskauer Flughafen Scheremetjewo vermutet. Venezuela, Nicaragua und Bolivien hatten ihm zuletzt Asyl angeboten.

Hürde : Aeroflot verweigert Mitflug nach Havanna
Doch wirklich ernst meint es Caracas. Der Nachfolger des verstorbenen Hugo Chavez, Nicolas Maduro, gilt als Amerika-Hasser. Doch Venezuela wolle nicht ewig warten: Bis Montag müsse Snowden entscheiden, ob er das Angebot annimmt.

Angst vor USA
Doch selbst, wenn sich der Computerspezialist für Venezuela entscheidet: Die nächste Riesenhürde ist die Reise selbst. Moskau wolle ihm angeblich den Flug mit der „Aeroflot“ nach Havanna verwehren.
Die Sorge: Westeuropa könnte den Überflug verwehren – ähnlich wie beim Drama um die Wien-Landung des Bolivien-Präsidenten Evo Morales. Die alternative Route würde über Wladiwostok und einem weiteren Zwischenstopp im Pazifik nach Caracas führen. Eine Strecke von 22.500 Kilometern.

 

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