Konklave
SO viel kostet die Papst-Wahl
07.05.2025Das Konklave ist nicht nur ein zentrales religiöses Ritual der katholischen Kirche, sondern auch ein bedeutendes weltweites Ereignis von großem politischem, kulturellem und medialem Interesse.
Der logistische und sicherheitstechnische Aufwand für die Organisation eines Konklaves ist enorm. Damit sind auch viele Kosten verbunden.
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Hunderte Journalisten aus allen Kontinenten berichten live über das Konklave, während Delegationen aus zahlreichen Ländern, darunter Staatsoberhäupter und Diplomaten, nach Rom reisen werden, um an der Messe zur Amtseinführung des neuen Papstes teilzunehmen. Internationale Gäste müssen empfangen, Kardinäle aus der ganzen Welt eingeflogen und untergebracht werden. Die Sixtinische Kapelle wurde eigens für das Konklave vorbereitet und der Petersplatz verwandelt sich in eine Bühne von globaler symbolischer Bedeutung.
Großer Aufwand für Papst-Wahl
Die Kosten für die Organisation des Konklaves obliegen dem Vatikan, doch über die mit der Papst-Wahl verbundenen Ausgaben bewahrt er Verschwiegenheit. Der Vatikan hat sich nicht zu den Kosten des am Mittwoch beginnenden Konklaves geäußert. Der Sprecher Matteo Bruni erklärte lediglich, dass es keine "Sponsoren" für das Konklave geben werde. Der für die laufenden Geschäfte zuständige Kardinalkämmerer Kevin Farrell "kümmert sich um alles", fügte er hinzu.
Der italienische Staat übernimmt laut den Lateranverträgen von 1929, die die Beziehungen zum Vatikan regeln, einen Teil der Kosten für die Sicherheitsmaßnahmen. Gemäß den Lateranverträgen ist es Aufgabe der italienischen Polizei, gemeinsam mit der Vatikanischen Gendarmerie für Sicherheit rund um den Vatikan und auf dem Petersplatz zu sorgen.
Wahl von Benedikt XVI. kostete 7 Millionen Euro
Im Jahr 2005 erforderten der Tod von Papst Johannes Paul II. und die Wahl seines Nachfolgers Benedikt XVI. laut dem Haushaltsbericht des Heiligen Stuhls Kosten von sieben Millionen Euro, die die ohnehin schwierige Finanzlage des Vatikans belasteten. Nach dem Rücktritt Benedikts XVI. im Jahr 2013 machte der Vatikan keine genauen Angaben zu den Kosten des Konklaves, das zur Wahl von Papst Franziskus führte. Er meldete lediglich ein Haushaltsdefizit von 24 Millionen Euro für das Jahr 2013.
Der damalige Bürgermeister von Rom, Gianni Alemanno, hatte den Staat um finanzielle Hilfe gebeten und bezifferte die Kosten für verstärkte öffentliche Verkehrsmittel, mehr städtische Polizeikräfte und insbesondere Sicherheitsmaßnahmen für Besucher - sowohl in Rom als auch im Vatikan - auf 4,5 Millionen Euro.
Italien vorbereitet
Diesmal hat die italienische Regierung bereits Vorkehrungen getroffen: Am Tag nach dem Tod von Papst Franziskus, am 21. April, wurde ein Dekret unterzeichnet, das Mittel für den Einsatz des italienischen Zivilschutzes freigibt. Dieser kümmert sich um Mobilität, Hilfe und Empfang, insbesondere für ausländische Delegationen - bis zur Wahl des neuen Papstes - und arbeitet dabei unter der Leitung des Präfekten von Rom eng mit der Polizei zusammen. Die Gesamtkosten für den italienischen Staat wurden bisher noch nicht beziffert, so der Zivilschutzminister Nello Musumeci Ende April. Es wurden jedoch bereits eine erste Summe von fünf Millionen Euro locker gemacht.
Trotz der Ausgaben können Rom und seine Wirtschaft mit positiven Auswirkungen rechnen: Laut der Verbraucherschutzorganisation Codacons lagen die Preise für Hotels und Unterkünfte während der Trauerfeierlichkeiten für Franziskus Ende April auf hohem Niveau - zwischen 200 und 2.000 Euro pro Zimmer in der Nähe des Vatikans.
Die Finanzen des Heiligen Stuhls sind seit Jahren ein Problem. Papst Franziskus wollte Ordnung in die Finanzen bringen und schuf daher 2014 das mächtige Wirtschaftssekretariat. Dieses verkaufte jährlich Vermögenswerte im Wert von 20 bis 25 Millionen Euro, erklärte dessen Präfekt, der spanische Priester Juan Antonio Guerrero, im Jahr 2022. Doch der Vatikanstaat leidet weiterhin unter einem Rückgang der Spenden der Gläubigen, während die Betriebskosten, insbesondere für das Personal, steigen.