Mega-Panne enthüllt

Trump stellt Südafrika bloß – verwechselt dabei aber das Land

23.05.2025

US-Präsident zeigte Fotos, die einen Genozid in Südafrika belegen sollen. Die Aufnahmen stammen aber aus einem ganz anderen Land. 

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© Getty
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Beim Besuch des südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa im Weißen Haus hat US-Präsident Donald Trump seinen Amtskollegen öffentlich vorgeführt. Bei einem Treffen im Oval Office überzog Trump seinen Gast mit unbelegten Vorwürfen, dass Südafrika einen "Genozid" an weißen Bauern begehe.

Fotos stammen nicht aus Südafrika

Dabei konfrontierte Trump Ramaphosa unter anderem mit einem vermeintlichen Artikel über getötete weiße Farmer. „Das sind alles weiße Farmer, die hier beerdigt werden“, sagte der US-Präsident, während er einen Ausdruck eines Artikels mit dem Bild in die Höhe hielt.

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Wie CNN nun aber enthüllt, zeigte Trump dabei aber einen Screenshot eines Reuters-Videos, das nicht in Südafrika, sondern in der Demokratischen Republik Kongo aufgenommen wurde. Das Bild zeigt humanitäre Helfer, die Leichensäcke in der kongolesischen Stadt Goma tragen. Das Foto stammt aus Reuters-Aufnahmen, die nach tödlichen Gefechten mit den von Ruanda unterstützten M23-Rebellen entstanden sind. 

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Genozid-Vorwürfe

Die Beziehungen der beiden Länder waren zuletzt sehr angespannt - vor allem wegen Trumps "Genozid"-Vorwürfen gegen Südafrika. Der US-Präsident beklagt eine Diskriminierung weißer Minderheiten in Südafrika, insbesondere der sogenannten Afrikaaner, die Nachfahren niederländischer Siedler sind. Sie führten in Südafrika bis Anfang der 1990er-Jahre das rassistische Apartheid-Regime an, das die schwarze Bevölkerungsmehrheit systematisch diskriminierte.

Trump stört sich besonders an einem neuen Gesetz, das Landenteignungen im öffentlichen Interesse erlaubt, um Ungleichheiten aus der Zeit der Apartheid auszugleichen. Der Großteil der landwirtschaftlichen Flächen in Südafrika ist weiter im Besitz von Angehörigen der kleinen weißen Minderheit.

Fachleute widersprechen Trumps Darstellung eines angeblichen Völkermords. Damit greift er eine in rechtsextremen Kreisen verbreitete Verschwörungstheorie vom sogenannten "weißen Genozid" auf. Auch Südafrika weist den Vorwurf entschieden zurück. 

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