USA

Trump will inhaftierten Ex-Präsidenten von Honduras begnadigen

28.11.2025

Hernández wegen Drogenschmuggels in US-Gefängnis

Zur Vollversion des Artikels
© Getty Images
Zur Vollversion des Artikels

Washington/Tegucigalpa/Caracas (APA/AFP/dpa/Reuters) - US-Präsident Donald Trump hat die Begnadigung des wegen Drogenschmuggels in den USA inhaftierten honduranischen Ex-Präsidenten Juan Orlando Hernández angekündigt. Er werde Hernández eine "vollständige und umfassende Begnadigung gewähren", erklärte Trump am Freitag in seinem Onlinedienst Truth Social. Der frühere Präsident des mittelamerikanischen Landes sei "nach der Meinung vieler Menschen, die ich sehr schätze, sehr hart und ungerecht behandelt" worden, fügte Trump hinzu.

Hernández war von 2014 bis 2022 Präsident seines Landes. Schon seit 2004 soll er in den Drogenschmuggel verwickelt gewesen sein. Die Anklage warf ihm vor, den Schmuggel von rund 500 Tonnen Kokain - zumeist aus Kolumbien und Venezuela - in die USA möglich gemacht zu haben.

Dabei soll der konservative Politiker (Partido Nacional de Honduras/PNH) Millionensummen an Bestechungsgeldern eingesteckt haben, insbesondere von dem berüchtigten mexikanischen Drogenboss Joaquín "El Chapo" Guzmán, der mittlerweile eine lebenslange Haftstrafe in einem US-Hochsicherheitsgefängnis verbüßt.

Hernandez, der von 2014 bis 2022 Präsident war, galt während seiner Amtszeit als wichtiger Verbündeter der USA und erhielt umfangreiche US-Hilfe für die Drogenbekämpfung. Die US-Staatsanwaltschaft warf ihm jedoch vor, Honduras als "Drogen-Staat" geführt zu haben.

Hernández wies Vorwürfe stets zurück

Kurz nach Ende seiner Amtszeit wurde Hernández in die USA ausgeliefert, wo ihm der Prozess gemacht wurde. Der studierte Jurist wies die Vorwürfe stets zurück. Seiner Ansicht nach sind die Anschuldigungen eine Rache von Drogenhändlern, die von ihm an die US-Justiz übergeben wurden. Sie hätten gelogen, um Vereinbarungen zur Verringerung ihrer Strafen zu erreichen.

Aktuell greift das US-Militär seit Wochen Boote mit angeblichen Drogenschmugglern in der Karibik und im Pazifik an. Laut Medien soll es dabei bereits rund 80 Toten gegeben haben. Das Vorgehen stößt international auf Kritik, auch weil die rechtliche Grundlage für das Handeln der US-Regierung umstritten ist. Die Vereinten Nationen riefen die US-Regierung zur Zurückhaltung auf. Zuletzt kündigte Trump an, in Venezuela "sehr bald" auch an Land gegen angebliche Drogenschmuggler vorgehen zu wollen.

In einem Beitrag auf seiner Plattform Truth Social bekräftigte Trump am Freitag zudem seine Unterstützung für den honduranischen Präsidentschaftskandidaten Nasry Asfura von der konservativen Nationalpartei. Wenn dieser nicht gewinne, würden die USA "kein gutes Geld mehr nachwerfen", schrieb Trump. Die Präsidenten- und Parlamentswahl in Honduras findet am Sonntag statt. Es wird mit einem knappen Ausgang gerechnet.

Zur Vollversion des Artikels