Aufregung

Wegen Trump: Erstes Land boykottiert WM-Auslosung

Der Countdown zur Fußball-WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada läuft, doch wegen US-Präsident Donald Trump besteht auch in einigen Punkten Unsicherheit. Das hat nun schon vor dem ersten Match weitreichende Konsequenzen.

Nächsten Freitag (ab 18 Uhr) werden in Washington die WM-Gruppen für die Endrunde in den USA, Mexiko und Kanada (ab 11. Juni bis 19. Juli) ausgelost. Unsere Nationalmannschaft wird dabei aus Topf 2 gelost und mit einer großen Delegation im Kennedy Center in der US-Hauptstadt vertreten sein.

Doch nicht bei allen WM-Teilnehmern ist die Begeisterung und Vorfreude auf das erste offizielle Highlight so groß, denn US-Präsident Donald Trump mischt sich in die Angelegenheiten der FIFA ein, wo er kann. Er droht nicht nur WM-Austragungsorten, wie San Francisco oder Seattle, die Zulassung zu entziehen, wenn seiner Meinung nach die Sicherheit nicht gewährleistet werden kann, er versucht sich in alle Entscheidungen einzumischen.

FIFA-Boss Gianni Infantino lässt den mächtigen Politiker walten und versucht selbst nicht ins Kreuzfeuer zu geraten, doch jetzt kommt es zum großen Knall. Denn die erste Nation hat bekannt gegeben, dass sie keine Delegation in die Vereinigten Staaten schicken werde, eben genau wegen Trump. Der Grund sind die Einreiseverbote gegen manche Länder. Mit Haiti und dem Iran sind zwei Länder auf der Verbotsliste bereits fix qualifiziert, mit dem Kongo kann noch eine dritte Nation über das Play-off hinzukommen. Obwohl die FIFA bekräftigt, dass man die Zusicherung der Regierungen habe, dass keine der betroffenen Nationalmannschaften unter den Bestimmungen leiden werde, sind die Verantwortlichen nervös.

Länder mit vollständigem Einreiseverbot in den USA 

  • Afghanistan
  • Äquatorialguinea
  • Eritrea
  • Haiti
  • Iran
  • Jemen
  • Libyen
  • Myanmar
  • Republik Kongo
  • Somalia
  • Sudan
  • Tschad

Länder mit teilweise eingeschränkter Einreise in den USA

  • Burundi
  • Kuba
  • Laos
  • Sierra Leone
  • Togo
  • Turkmenistan
  • Venezuela 

Boykott der Auslosung

Denn bei der Auslosung sind nur Vertreter der Verbände dabei, keine Spieler. Neun Mitglieder der iranischen Delegation wurde bereits die Einreise untersagt. Die Konsequenz: Kein Vertreter des Irans wird in Washington zugegen sein, wenn die Gruppen gelost werden.

Gegenüber der niederländischen Zeitung NOS bestätigte ein Mitglied der Föderation, dass man gesammelt fernbleiben wird: „Wir haben der FIFA mitgeteilt, dass die getroffenen Entscheidungen nichts mit Sport zu tun haben und dass die Mitglieder der iranischen Delegation nicht an der Auslosung für die Weltmeisterschaft teilnehmen werden.“

Infantino Trump WM
© Getty

Ob sich die Verbandsmitglieder in Haiti ähnlich entscheiden, ist noch nicht bekannt. Dennoch wirft Trumps rigoroses Vorgehen jetzt schon einen Schatten über die größte WM aller Zeiten.

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