Proteste gegen Teilmobilmachung

Russen flüchten vor Putins brutalem Krieg

23.09.2022

Die EU ringt um eine Sonder-Einreiselösung für Russen, die nicht in der Ukraine kämpfen wollen.

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© all/Getty (Fotomontage)
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Eskalation. In der Ost­ukraine wird immer unerbittlicher gekämpft. Aber: Laut britischem Geheimdienst geraten Wladimir Putins Soldaten in ihrem Angriffskrieg in der Ukraine immer mehr unter Druck. Daher war der russische Autokrat auch zur höchst unpopulären Teilmobilmachung – mindestens 300.000 zusätzliche Soldaten werden eingezogen – gezwungen, sind sich Militärexperten einig.

Die aggressive Rede Putins – er droht der Welt mit dem Einsatz von nuklearen Waffen – sorgt aber auch in Russland für Proteste und zunehmend dramatische Szenen.

Wehrfähige Männer werden zwangsrekrutiert. Tausende ver­suchen, sich aus Russland abzusetzen. Vor den Bussen, die junge Russen ins Kriegsgebiet karren, spielen sich verzweifelte Abschiedsszenen ab.

© APA/AFP/OLIVIER MORIN
Lange Auto-Kolonnen an der Grenze zu Finnland
 

EU ringt um Lösung für Kriegsdienstverweigerer

Repressionen. In Moskau demonstrieren Menschen für ein „Russland ohne Putin“. Er hat bereits Tausende Demonstranten verhaften lassen. Seine Kritiker finden mysteriöserweise immer häufiger den Tod.

Aus Sicht des Westens ist die Tatsache, dass viele Männer jetzt aus Russland flüchten, zwar eine positive Nachricht. Inwiefern EU-Staaten denjenigen, die nicht in der Ukraine kämpfen wollen, Hilfe anbieten sollen, ist aber umstritten. Die tschechische Ratspräsidentschaft berief deshalb für Montag eine Sitzung der 27 EU-Botschafter ein. Im Kern geht es darum, ob Kriegsdienstverweigerer lediglich den Weg über ein Asylverfahren haben oder ob es für sie eine erleichterte Einreise in die EU geben soll.

Scheinreferenden. Putin hat indes Scheinreferenden in vier Regionen der Ostukraine gestartet. In Diplomatenkreisen geht man davon aus, dass der Despot dann erklären wird, die Bevölkerung habe sich zu Russland bekannt. Sie hoffen, dass er dann doch in Friedensgespräche einträte. Das würde aber die Ukraine ablehnen.

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