Republikaner-Seifenoper

Romney siegt, Obama gewinnt

07.03.2012

Mitt Romney gewinnt „Super Tuesday“ in USA. K.o.-Schlag gegen Rivalen blieb aus.

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© APA/EPA
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 Das Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der US-Republikaner gegen den Amtsinhaber Barack Obama wird immer grotesker. Favorit Mitt Romney verpasste am ‚Super-Tuesday‘ (10 Vorwahlen an einem Tag) den greifbaren Durchbruch.
Bei der Siegerrede in Boston strahlte Romney noch: „Wir zählen die Tage bis zur Novemberwahl.“ Er gewann sechs der zehn Vorwahlen, kassierte mit 212 Delegiertenstimmen doppelt so viele wie die Rivalen.

Doch der heimliche Sieger ist Barack Obama: Denn Romney verfehlte die erhoffte Vorentscheidung. Die für ihn und die Republikaner zerstörerische Schlammschlacht geht weiter.

Rivale Santorum erhält starken Rückenwind
Multimillionär Romney hat grobe Probleme, Kontakt zur konservativen Parteibasis herzustellen. Massive Zweifel bleiben: Hat er wirklich mit seinem unbeholfenen Redestil das Zeug, Obama schlagen zu können?

Vor allem sein frommer Erzrivale Rick Santorum erhielt durch ein unerwartet gutes Abschneiden Auftrieb. Er unterlag im wichtigsten US-Schaukelstaat Ohio nur mit 12.000 Stimmen, obwohl Romney viermal so viel in seine TV-Kampagnen butterte. Dazu gab es Siege in Tennessee und Oklahoma. Santorum hofft nun auf einen Doppelsieg in den Süd-Staaten Mississippi und Alabama nächsten Dienstag.
Im Rennen bleibt auch Rechtsaußen Newt Gingrich: Stunden nachdem er bei einer TV-Liveschaltung peinlicherweise einschlief, feierte er einen Sieg in seinem Heimatstaat Georgia. Die Vorwahl-Seifenoper der Republikaner scheint für Monate prolongiert.

Obama kann sich genüsslich zurücklehnen: Während sich seine Rivalen untereinander demolieren, kletterte seine Popularität wieder auf über 50 Prozent.

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