US-Wahl

Jagt dieser Millionär Obama aus dem Amt?

11.01.2012

Triumph in New Hampshire - Romney greift Obama voll an.

Zur Vollversion des Artikels
© Reuters
Zur Vollversion des Artikels

Da strahlte Mormonen-Millionär Mitt Romney (64) mit zurückgegelten Haaren unter euphorischen „Mitt! Mitt!“-Fanrufen bei der Feier nach dem überlegenen Sieg der New-Hampshire-Primary mit 39 Prozent. „Heute wird gefeiert“, lachte der Republikaner: „Morgen geht es zurück an die Arbeit.“

Mit dem frühen Durchmarsch bei den Republikaner-Vorwahlen zur Bestimmung des Obama-Rivalen ist Romney die Nominierung kaum mehr zu nehmen. Er gewann in Iowa, nahm New Hampshire. Und weit und breit kein Rivale, der die Romney-Rakete bremsen könnte: Texas-Politiker Ron Paul (23 %) ist als wirrer Querkopf chancenlos. Ex-Utah-Gouverneur Jon Huntsman (17 %) enttäuschte ebenso. Rechtsaußen wie Newt Gingrich können Romney mit einer Schlammschlacht in South Carolina (Wahl: 21. 1.) oder Florida (31. 1.) schaden, aber nicht schlagen.

Romney feuert bereits voll auf Barack Obama
Romney tut längst so, als wäre er schon zum Obama-Gegner gekrönt – und greift an: Obama führe die „USA in die Pleite“, schwäche durch Appeasement die Supermacht, tönte er. In Umfragen liegt er schon knapp hinter Obama.

Doch wie groß sind seine Chancen wirklich?

  • Romney ist Familienmensch: Mit seiner Ehefrau Ann (seit 42 Jahren verheiratet) hat er fünf Söhne. Er ist Mormone, bekehrte als Missionar Gläubige in Frankreich.
  • Mit 250 Millionen Dollar Vermögen ist er einer der reichsten Kandidaten, was wegen wachsender Proteste gegen Reichenexzesse zum Bumerang werden könnte.
  • Er pocht auf seine Erfahrung als Geschäftsmann, verspricht ein neues Wirtschaftswunder. Doch zuletzt wurde Romney des „Raubtier-Kapitalismus“ bezichtigt, da er als Chef der Finanzfirma Bain Capital einst Firmen kaufte, Mitarbeiter feuerte.
  • Politisch gilt Romney als Wendehals, der moderatere Überzeugungen als Ex-Massachusetts-Gouverneur (2003 – 2007) zur Anbiederung an die rechte Parteibasis revidierte.

Obama hat damit genug Munition für den kommenden Wahlkampf.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel