Streit mit EU
Achtung Urlauber! Kroatien führt DIESES knallharte Verbot ein
10.11.2025Kroatien hat ohne vorherige Rücksprache mit der EU eine neue Regelung zum Online-Glücksspiel eingeführt – und sorgt damit für diplomatische Spannungen.
Das Maßnahmenpaket der Regierung von Premierminister Andrej Plenković soll den boomenden Markt für Online-Casinos und Sportwetten streng regulieren, betrifft aber auch Urlauber im Land.
Zu den neuen Vorgaben gehören ein nationales Sperrsystem, das an das deutsche OASIS-System erinnert, ein Werbeverbot für Glücksspiele zwischen 6 und 23 Uhr sowie ein Verbot von Prominenten und Sportlern in der Glücksspielwerbung. Zudem werden die Lizenzgebühren drastisch auf fast 400.000 Euro erhöht. Begründet werden die Maßnahmen mit dem Schutz junger Menschen: Laut der European Union Drug Agency (EUDA) zeigen 12,9 Prozent der kroatischen Schüler ein Risiko für problematisches Spielverhalten. Bis zu 50.000 Menschen im Land gelten offiziell als spielsüchtig.
Wie reagiert Brüssel?
Doch Brüssel ist alarmiert. Der europäische Branchenverband Euromat hat bei der Europäischen Kommission Beschwerde eingelegt – Kroatien habe gegen die TRIS-Richtlinie (Technical Regulation Information System) verstoßen, weil die neuen Vorschriften nicht vorab in Brüssel gemeldet wurden. Sollte die Kommission den Verstoß bestätigen, könnten die Regelungen für ungültig erklärt werden – wie bereits in einem ähnlichen Fall in Litauen.
Für Touristen könnte die Sperrpolitik ebenfalls Folgen haben. Wer in Kroatien Online-Wetten oder Casinospiele nutzt, riskiert, durch das nationale System gesperrt zu werden. Lokale Anbieter warnen bereits vor einem Abwandern der Spieler zu unlizenzierten ausländischen Plattformen. Schon jetzt wurden über 900 Websites per IP-Sperre blockiert.
Die kroatische Regelung gilt als Signal an andere EU-Staaten, wie weit nationale Regierungen in die Regulierung digitaler Märkte eingreifen dürfen – selbst auf Kosten eines Konflikts mit Brüssel.